Full text: Prinz Max von Baden. Erinnerungen und Dokumente.

a) Nach Rasputins Tode enthüllte Hamilton Fyfe in der „Daily 
Mai“ der englischen Offentlichkeit, was natürlich die englische 
Regierung schon längst wußte, daß ursprünglich ein Großfürst dazu 
bestimmt war, Rasputin zu ermorden. 
Siehe Wochenbericht 5a, 1917. 
b) Ferner, daß der Zar sich täuschte, wenn er glaubte, daß die Armee 
blind zu ihm hielte. Hamilton Fyfe bedrohte den Zaren mit 
folgenden Worten: „Wenn der Zar einwilligte, solche 
Männer in die Verwaltung zu berufen“" (die das Ver- 
trauen des Volkes besitzen), „wird die Armee zufrieden- 
gestellt sein, aber auch nur dann.“ 
Siehe Wochenbericht da 1917. 
2. Andererseits brachte der englische Nachrichtendienst Mitteilungen 
über Mitteilungen von konkreten deutsch-russischen Annäherungs- 
versuchen. Selbst die Presse behauptete, sie im Detail zu kennen. 
„Nation“ rechnet mit einer „äußerst peinlichen diplomatischen 
Situation". In London nimmt das „deprimierende Gerede“ von 
dem bevorstehenden Abspringen Rußlands kein Ende („Saturday 
Review“). 
Siehe Wochenbericht Za 1917. 
3. Der englische Nachrichtendienst hatte den großen Zusammenstoß in 
Rußland für Mitte Februar in Aussicht gestellt, wenn die Duma zu- 
sammentreten würde. („New Statesman“ vom 13. Januar 1917.) 
Siehe Wochenbericht 8a 1917. 
Dieser Zusammenprall sollte, so sagte man in England, nach den Wün- 
schen der russischen Reaktionäre folgenden Verlauf nehmen: 
Nahrungsmittelunruhen, Unterdrückung durch die reaktionäre Regie- 
rung, Benutzung der inneren Wirren zu einem deutsch-russischen Frieden. 
Im „New Statesman“ vom 13. Januar heißt es: 
„Bleibt die Reaktion auch nur zeitweilig Sieger, so könnten 
störende Komplikationen eintreten, auf die England achten 
muß.“ 
Siehe Wochenbericht Sa, 1917. 
England gab acht, und so reiste sein stärkster Mann, Lord Milner, nach 
Detersburg. 
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