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Aisnestellung des XII. Armeekorps. Rechte Hälfte. Bild 1
nisse der Angriffsfront. Eine in der Beschießung der
letzteren eingefügte Unterbrechung von 3,15 Uhr bis
3,25 Uhr nachmittags sollte den Gegner irremachen. Tat-
sächlich ergaben spätere Gefangenenaussagen, daß die Fran-
zosen gerade infolge dieses Aussetzens des Feuers einen
wirklichen Angriff zuletzt nicht mehr erwartet hatten. Die
Pause wurde auch dazu ausgenutzt, um den Schrömbgens-
schen Wurfhaken Gelegenheit zu geben, weitere Sturm-
gassen in die feindlichen Hindernisse zu reißen und die
durch Beschießung bereits hergestellten Offnungen zu ver-
vollständigen. Die im Feuer erstmalig erprobte Erfindung
bewährte sich hierbei bestens.
Von 3,25 Uhr nachmittags an bis unmittelbar vor
dem Sturm wurden sämtliche Batterien und Minenwerfer
zu einem überwältigenden Gesamtfeuer eingesetzt. Der
o erwiderte zunächst nur mit schwachem Artillerie=
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4 Uhr nachmittags wurde auf der ganzen Angriffs-
front gleichzeitig zum Sturme vorgebrochen.
Dank der ausgezeichneten artilleristischen und technischen
Vorarbeit gelang es, unter glänzender Beteiligung der
Pioniere auch am Sturme selbst, bereits im ersten An-
laufe dem Regiment v. Kraewel das Erdwerk, dem In-
fanterieregiment 103 die Stellung nördlich La Creute-
Ferme, dem Infanterieregiment 102 den Steilrand west-
lich und die vorderste Linie südöstlich Hurtebise-Ferme
zu nehmen. Der Feind wurde vollständig überrascht. Nur
unmittelbar südlich Hurtebise-Ferme, an der Stelle, wo
Freund und Feind einander am nächsten standen, war
es nicht geglückt, den dortigen Dreieckstützpunkt durch
Feuer sturmreif zu machen. Das Infanterieregiment 102
geriet hier in starkes Feuer von Maschinengewehren, die
bis dahin stets geschwiegen hatten.
Inzwischen griffen das Regiment v. Kraewel weiter
den Westrand des Waldstückes hinter dem Erdwerk und
das Infanterieregiment 103 die zweiten und dritten Stel-
lungen des Feindes westlich Creute-Ferme an. Hierbei
gerieten beide Regimenter in Maschinengewehrfeuer vom
Nordteile des Vallée-Foulon-Waldstückes her und in das
inzwischen wieder aufgelebte, teilweise sehr starke feind=
liche Artilleriefeuer. Sie setzten sich dessenungeachtet in er-
bittertem Nahkampfe, bei dem mehr noch als vom Ba-
jonett, von Kolben, Beil und Spitzhacke Gebrauch gemacht
wurde, in den Besitz auch dieser feindlichen Stellung. Sie
bewiesen damit erneut, daß nach wie vor für die In-
fanterie die beste Begleitung und Unterstützung im Kampfe
ihr fester Wille bleibt, die Gefahrzone so rasch als mög-
lich nach vorwärts zu überwinden.
In einer sehr geräumigen Höhle bei der Creute-Ferme
hielten sich noch etwa zwei feindliche Kompagnien mit Ma-
schinengewehren. Vor den Eingang wurden deutsche Ma-
schinengewehre gebracht und Brandröhren in Tätigkeit ge-
etzt. Die eingeschlossene französische Besatzung ergab sich
nach Mitternacht auf die Drohung hin, sie werde in die
Luft gesprengt werden, alles sei dazu bereit.
Unterdessen waren die dem Feinde abgenommenen Stel-
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Aienestellung des Xll. Armeekorps. Rechte Hälfte. Bild 3