Full text: Sachsen in großer Zeit. Band II. Die Kriegsjahre 1914 und 1915. (2)

  
— 
— 
  
  
— 
  
— 
— 
  
————. 
   
  
  
  
Czampagnestellung des XlI. Reservekorps von Auöérive (links) bis Prosnes. Bild 1 
zösischen Artillerie, dorthin richtete sich auch das stetige 
irken von 160 Minenwerfern. 
Am 21. September 2,45 Uhr vormittags überflog ein 
feindliches Lenkluftschiff die Stellung der 23. Reserve- 
division. Jahlreiche Flieger bewarfen Aubérive. Zu Re- 
serve-Infanterieregiment 107 kam ein Zuave übergelaufen, 
der wertvolle Angaben machte. 
Das Xll. Reservekorps beurteilte am 21. September 
die Lage dahin, daß der feindliche Hauptangriff gegen die 
24. Reservedivision unmittelbar bevorstehe, ebenso ein 
Nebenangriff gegen die 23. Reservedivision, da sich der 
Feind ganz planmäßig bis dicht an die sächsische Stellung 
herangearbeitet habe und mit seiner sehr überlegenen schwe- 
ren. Artillerie die Feuerüberlegenheit gegen die 24. Re- 
servediofsion, die nun seit bereits 4 Wochen unter dem 
stärksten Feuer war, zu erkämpfen suche. 
Im Anschluß an diese Feststellungen muß ich einer 
Kriegslegende entgegentreten, welche auch in der vorzüglich 
geschriebenen Darstellung der Champagne-Herbstschlacht des 
Hauptmanns von Santen vom Oberkommando der dritten 
Armee, als Gedenkblatt im Mai 1916 erschienen, Auf- 
nahme gefunden hat. 
Nach Santen hat das Oberkommando der dritten Armee 
Die Herbstschlacht 
Der Sommer 1915 war von den Mittelmächten in 
der Hauptsache dazu verwandt worden, das russische Feld- 
beer niederzukämpfen. Rußlands Hilferufe erschollen ver- 
den großen Durchbruchsversuch gleichfalls vorausgesehen. 
Außerungen des Generalstabschefs der dritten Armee gegen- 
über dem Kommandeur der 24. Reservedivision noch 8 bis 
14 Tage vor Angriffsbeginn und das völlige Ausbleiben 
von Abwehrmaßnahmen seitens des Oberkommandos stehen 
dem entgegen. Auch die damalige Oberste Heeresleitung 
glaubte auf Grund des ihr zur Verfügung stehenden Nach- 
richtenmaterials bis zum BBeginn des Trommelfeuers am 
22. September nicht an eine feindliche entscheidungsuchende 
Offensive in der Champagne. Jedenfalls unterließ sie jede 
Bereitstellung von Abwehrmitteln hinter der bedrohten 
Front. „Erst während des Trommelfeuers gelangten nach 
und nach schwache Verstärkungen an Artillerie und In- 
fanterie zur 24. Division, die so wie sie ankamen, tropfen- 
weise und gerade dort, wo sie am nötigsten gebraucht 
wurden, eingesetzt werden mußten. Sogar am 25. Sep- 
tember, dem ersten Tage des feindlichen sstregere e 
war die Division außer einem ihr vom Generalkommando 
des XII. Reservekorps zur Verfügung gestellten Bataillon 
nur auf sich selbst angewiesen.“ So schrieb mir der Ge- 
neral der Infanterie von Ehrenthal nach Einsicht in meine 
Darstellung der Champagneschlacht. Um so größer ist 
die Leistung der tapferen sächsischen Truppen in der ersten 
Dauerschlacht des Weltkriegs. 
in der Champagne 
gebens seit Mai 1915 zu den Verbandsmächten hinüber. 
Vergebens war das treulose Italien seinen bisherigen Ver- 
bündeten Ende Mai in den Rücken gefallen. Vergebens 
  
  
Champagnestellung des XII. Reservekorps von Aubérive (links) bis Prosnes. 
Bild 3
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.