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Unteroffiziere und Mannschaften: 2 tot, 16 verwundet,
42 vermißt, 32 gefangen.
Reserveinfanterieregiment 133: Unteroffiziere und Mann-
schaften: 8 tot, 27 verwundet, 6 vermißt, 8 gefangen.
Reservejäger 13: Unteroffziere und Mannschaften: s tot,
6 verwundet.
Reservefeldartillerieregiment 24: Unteroffiziere und
Mannschaften: 2 tot, 3 verwundet.
Reservefeldartillerieregiment 40: Unteroffiziere und
Mannschaften: 10 verwundet.
Fußartillerie: Unteroffiziere und Mannschaften: 3 tot,
3 verwundet.
Bataillon Kittlitz: Unteroffiziere und Mannschaften: 6 tot,
18 verwundet.
II. Infanterieregiment 00: Offiziere: 1 tot. Unteroffiziere
und Mannschaften: 7 tot, 28 verwundet.
III. Infantericregiment 71: Unteroffiziere und Mann-
schaften: 2 tot, 12 verwundet, 1 vermißt.
3. Pionier 14. unteroffiziere und Mannschaften: 4 ver-
wundet.
Infanterieregiment 193: Unteroffiziere und Mannschaf-
tench 6 tot, 17 verwundet.
An Munition hatten verbraucht:
Feldkanonen: 12 109 Schuß, lo#cm-Kanonen: 130 Schuß,
leichte Feldhaubitzen: 3000 Schuß, Mörserkanonen:
434 Schuß, schwere Feldhaubitzen: 1369 Schuß, schwere
Feldhaubitzen 02: 1255 Schuß, Gasmunition: 100 Schuß.
In der Nacht gingen in Stellung:
schwere Feldhaubitzbatterie 491, schwere Feldhaubitzbat-
terie 493 in der Helenenschlucht, 1200 m nordöstlich von
St. Souplet,
6. Batterie Fußartillerieregiment 14 (schwere Feldhaubit-
zen), 3. Batterie Fußartillerieregiment 27 (schwere Feldhau-
bitzen) etwa 1 ½ km närdlich von St. Souplet.
Kolonne 6 Reservefußartillerieregiment 14 und Kolonne 3
Fußartillerieregiment 27: B.wak südlich St. Clément.
Zug 2. Reservefeldartillerieregiment 24 bei Höhe 171
südöstlich von St. Souplet.
Bei den Nachbarkorps zur Linken war der Tag ruhiger
verlaufen, aus der Division v. Liebert und einer neugebil-
deten Division Scholz (hauptsächlich Truppen der *. In-
fanteriedivision) war hier ein neues Korps gebildet worden.
Die allen nur denkbaren Bedürfnissen stets rechtzeitig
vorarbeitende Schlachtleitung bewältigte glatt die riesigen
ganz neuartigen Aufgaben hinter der Front. Die heran-
eilenden Verstärkungen fanden sichere Weisung, gut vor-
bereitete Verpflegung und Ruhestätten, die Verwundeten
sofortige beste Hilfe und beschleunigten Abschub, die trotz
des Sperrfeuers vorgebrachte Munition sichere Lagerung.
Alle überflüssigen Trains, sowie die zu Straßenarbeiten
herangezogenen Zivtlarbeiter und russeschen Kriegsgefangenen
waren rechtzeitig abgeschoben worden. Die Leichtverwun-
deten und die zahlreichen französischen Gefangenen fanden
in den sofort zurückkehrenden Leerzügen schnell Platz.
Auch am Abend des 26. September hielt die zuversicht-
liche Stimmung auf der ganzen Front an. „„Die Stel-
lung wird unbedingt gehalten!“ So blang es von Mund
zu Mund in den Kampfgräben, und so lautete die Weisung
aller Befehlsstellen.
Der 27. September
Die Nacht zum 27. September verlief auf der Front
des XII. Reservekorps ziemlich ruhig, bis auf starke Ar-
tilleriebeschießung, an welche die tapferen Grabenkämpfer
längst gewöhnt waren. Der Morgen des 27. September
brachte Regen und starken Nebel. Von links herüber drang
stärkerer Gefechtslärm. Dort wurde die Lage an diesem
Tage bedenklich. Aber vor der Front des XII. Reserve-
korps blieb es bis zum Nachmittag ziemlich ruhig. Erst
dann setzten bei der 24. Reservedivision neue schwere
Kämpfe ein.
Über die Vorgänge dieses Tages schreibt das Kriegs-
tagebuch der 24. Reservedivision:
Im Laufe des Tages traf das Infanterieregiment 77 ein,
bestimmt zur Ablösung des Reserveinfanterieregimente 104
und der Reservejäger 13.
Während des Vermittags lag nur Artilleriefeuer auf
der Stellung der Dioision.
Gegen Mittag teilte der Generalstabsoffizier der Didision
v. Liebert mit, daß südlich St. Marie-à-Py der Feind an
einer Stelle in die deutsche Reservestellung eingedrungen
sei. Er ersuchte die Division um Unterstützung. Sie wurde
wirksam durch starkes Artilleriefeuer der 24. Reservedioi-
sion gegen französische Truppenansammlungen in den Wal-
dern vor dem rechten Flügel der Dinvision v. Liebert gewährt.
Gegen Mittag verstärkte sich das Feuer der feindlichen
Artillerie. Starkes Feuer schwerer Batterien wirkte beson-
ders gegen die Zwischenstellung des Abschnittes des Re-
serveinfanterieregiments 133. Dort waren die Gräben fast
eingeebnet, die Verluste schwer. Auch die Reservestellung
wurde dauernd vom Feinde unter Feuer gehalten, die dort
eingesetzte Rekrutenkompagnie hatte ebenfalls empfindliche
Verluste. Die Verbindung von der Reservestellung nach
vorn wurde durch Sperrfeuer erschwert.
Ebenfalls gegen Mittag berichtete die 24. Reservefeld-
artilleriebrigade, daß verschiedene Batterien wieder stark
unter dem von französischen Fliegern geleiteten Artillerie=
feuer litten.
5,30 Uhr nachmittags meldete die 24. Reservefeldartil-
leriebrigade das Einsetzen von Trommelfeuer auf dem linken
Flügel der Division und im Abschnitt östlich davon. Auch
wurde das Heranziehen von Verstärkungen beim Feinde
erkannt. Ein 6 Uhr nachmittags gegen den Abschnitt des
Reserveinfanterieregiments 104 einsetzender Angriff brach
in unserem Feuer zusammen, ebenso ein mit starken Kräften
vorgetragener Angriff 7,15 Uhr abends.
Die Truppen des rechten Abschnittes behielten ihre bis-
berigen Stellungen fest in der Hand. Auch die Truppen des
mittleren Abschnittes schlugen 7,15 Uhr abends einen starken
Angriff beiderseits der Straße St. Hilaire-le-Grand —St.
Souplet zurück.
In die zusammengeschossene Zwischenstellung des linken
Abschnittes (Infanterieregiment 193) drang der Feind öst-
lich der Straße St. Hilaire—St. Souplet ein. Von dort
aus setzte nach kurzer Zeit Flanken= und Rückenfeuer ein
und belästigte den linken Flügel des mittleren Abschnittes
empfindlich.
Der dortige Abschnittskommandeur, der Kommandeur bes
Infanterieregiments 193, meldete 8,10 Uhr abends, daß
der östliche Teil von der Abschnittegrenze bis zur Schlucht
in seinem Besitz, dagegen der westliche Teil der Zwischen-
stellung durch schwere 28 cm-Geschütze völlig eingeebnet und
die Grabenbesatzung zum größten Teil vernichtet sei. Falls
der linke Flügel der Zwischenstellung des mittleren Ab-
schnittes gehalten würde, solle in der Nacht ein Handgra-
natenangriff angesetzt werden.
Während der ganzen Nacht lag starkes Artilleriefeuer auf
den Gräben der 24. Reservedivision und dahinter. Ein Gegen-
angriff gegen den östlich der Straße St. Souplet —St.
Hilaire-le-Grand in die Jwischenstellung eingedrungenen
Feind war im Gange. Die Franzosen hatten aber bereits
mehrere Maschinengewehre dort eingebaut, unter deren Wir-
kung der Gegenangriff mißlang.
2,40 Uhr vormittags wurde .# Angriff auf die Aubérive-
stellung durch Feuer im Keime erstickt. Die eigene Ar-
tillerie sperrte den Verkehr durch St. Hilaire-le-Grand mit
Gasmunition und beschoß die feindlichen Minenwerfer.
Die Gesamtlage spitzte sich aber wieder bedenklich zu.