Full text: Sachsen in großer Zeit. Band II. Die Kriegsjahre 1914 und 1915. (2)

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Das Blockhaus in Dresden, in dem sich im Frieden das gesamte 
Hinterbliebene von Krankenpflegerpersonal, Verwaltungs- 
und Feldpostbeamten des Gedenkblattes teilhaftig werden 
konnten. Der immer stärker werdende Papiermangel, das 
stete Wachsen der Herstellungskosten, nicht zuletzt die 
Schwierigkeiten, die sich bei der endgültigen Feststellung des 
Todes ergaben, erschwerten es, allen Wünschen Rechnung 
zu tragen. - 
Der Vollständigkeit halber seien noch die übrigen kriegs- 
wichtigen Tätigkeitsgebiete der Abteilung I erwähnt: die 
Feststellung der Art der Gefangennahme von Offizleren und 
Mannschaften; die Bearbeitung des Feldpostleitmaterials; die 
Angelegenheiten des Militärbevollmächtigten im Großen 
Hauptquartier; die Angelegenheiten der feindlichen Aus- 
länder und Kriegsgefangenen; die Mißhandlung Untergebe- 
ner; Fahnen und Militärmusik; Paßwesen und Passier- 
scheine; Spionageabwehr; Grenzschutz; das Militärgefäng- 
niswesen und die Inspektion der militärischen Strafanstalten 
und endlich Veterinärwesen und Hufbeschlag. 
Abteilung II (Armee-Verwaltungsabteilung) 
Womit diese sich zu befassen hatte, sagt schon ihr Name. 
Ihrer Tätigkeit im einzelnen nachzugehen, ist umnöglich; wir 
müssen unt damit begnügen, einen Blick auf ihre Haupt- 
aufgaben zu werfen: Die Naturalverpflegung des Front- 
und Besatzungoheeres sowie der Kriegsgefangenen, das mili- 
tärische Bekleidungswesen, das Garnisonverwaltungowesen, 
das Militärbauwesen und schließlich das Kriegsgefangenen- 
wesen. 
Der Chef der Abteilung war während des ganzen Krieges 
Generalmajor Rohde. Da für die Organisation des ge- 
samten Verpflegungowesens #m Reich das preußische Kriegs- 
ministerium maßgebend war, konnte sich das sächsische 
Kriegsministerium auf die Leitung und Beaufsichtigung der 
ihm unterstellten Behörden beschränken. Diese waren: Die 
stellvertretenden Intendanturen des XII. und XIX. Armee- 
  
Kriegsministerium, während des Krieges Teile desselben befanden 
korps und die Proviantämter Dresden und Leipzig, die mit 
Ausspruch der Mobilmachung je ein Ersatzmagazin für den 
Verpflegungsnachschub ins Feld einzurichten hatten. Zu 
Ende des Jahres 1914 beziehungsweise zu Anfang 19135 
traten die Proviantämter Riesa und Bautzen hinzu, und 
im November 1914 wurde die Sammelstation Dreoden 
eingerichtet. 
Die vornehmste Aufgabe der Abteilung II war die Ver- 
sorgung der ihr zu diesem Zwecke zugewiesenen Feld- 
und Besatzungstruppenteile — Mann und Pferd — 
mit Verpflegung. Da die Versorgung des Feldheeres 
aber nach ganz anderen Gesichtopunkten vollzogen werden 
mußte, wie die des Besatzungsheeres, war eine scharfe 
Trennung der Aufgaben nötig. Maßgebend waren für beide 
die Bestimmungen und Erlasse des preußischen Kriegs- 
ministeriumo und einer Reihe von während des Krieges 
geschaffener Zentralstellen, die meist mit geradezu diktato- 
rischer Gewalt ausgestattet waren und von denen hier nur 
genannt sein mögen: das Kriegsernährungsamt, die Reichs- 
getreidestelle, die Zentralstelle für Beschaffung der Heeres- 
beroflegung. Zu ihnen traten die obersten Landesbehörden 
binzu. 
Die ausführenden Stellen in Sachsen waren die stell- 
vertretenden Intendanturen und die immobilen Magazin- 
verwaltungen (Proviantämter, Ersatzmagazine und Pro- 
viankdepots). 
Die Zahl der von Preußen erlassenen und vom sächsischen 
Kriegsministerium nach Vornahme der nötigen Anderungen 
und Zusätze an die ausführenden Stellen weitergegebenen 
Verfügungen betrug im Jahre 1917 etwa fünfzehnhundert! 
Dank sorgfältigster Vorbereitungen vollzog sich die Ver- 
sorgung der Feldtruppen mit Naturalverpflegung 
reibungolos. Schwierigkeiten ergaben sich nur da, wo die 
Vorbereitungen für neue große Operationen die Bereit- 
stellung größerer Verpflegungsvorräte für längere Zeit er- 
forderten. So mußten im Oktober des Jahres 1915 binnen 
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