Verhältnissen geleistet haben und wie er dabei verstanden
hat, bei seinen Leuten durch seinen prächtigen Humor und
sein feines Menschenverständnis, durch seine besonnene Ruhe,
seine Klarheit und Festigkeit immer wieder die Stimmung
und den Mut zu heben. Kein Wunder, daß man unter den
Soldaten hörte: Wenn bloß unser
Major durchkommt!
Seine militärische Tüchtigkeit
wurzelte in seiner hohen Auf-
fassung vom Beruf des Ofsiziers,
der er auch in seinem Schristen
Ausdruck gegeben hat: „Der Offi-
zier soll kein Driller und Leute-
schinder sein, er ist Volkserzieher.“
Diese Auffassung machte ihn
auch zum Förderer der Jugend-z
pflege und zum Jugenderzieher,
dessen Verdienste wir in unseren
Darlegungen wiederholt berührt
haben. Besondere Gelegenheit
gab ihm seine Stellung als Lan-
desfeldmeister dersächsischen Pfad-
finder. ,
,,ScineGedankenüberdieEr-Ä«
ziehung der deutschen Jugend“
bat er in einem Büchlein nieder-
gelegt, das diesen Titel trägt und
1916 bei Mar Jänecke in Leipzig
erschienen ist. Das Hest ist im
Kriege entstanden unter dem
Eindrucke der großen Zeit aus
den Beobachtungen heraus, die
er im Felde machen konnte.
So konnten selbst der Krieg, die
Unruhe des Lagerlebens und die schwere Arbeit des
Regimentsführers seine Neigung und Sorge für die Er-
zehung der Jugend nicht hemmen. Das Büchlein selbst
aber wird uns ein köstliches Vermächtnis des Dahin-
gegangenen und eine feste Stütze für unsere Arbeit in
der Jugendpflege bleiben.
Schneeschuhlaufen
Der Ski-Verband Sachsen dessen I. Vorsitzender Rechts-
anwalt Dr. Weidlinger in Dresden ist, umfaßt 59 Ver-
eine mit etwa 3400 Mitgliedern. Er teilt sich in den
Kreis Osterzgebirge mit 17 Vereinen und den Kreis
Westerzgebirge mit
42 Vereinen. Er
selbst gehört dem
Deutschen Ski-Ver
band an, der etwa
40000 Skiläufer in
seinen Reihen hat.
Aus kleinen Anfän
genhervorgegangen,
entwickelte sich der
Ski-Verband Sach-
sen in kurzen Jahren
zu einer kraftvollen
Organisation dank
der immer größeren
Verbreitung des
Schneelaufs im Vol-
ke. Immer mehr
wuchs die Erkennt-
nis, daß die kräftige
Bewegung durch
den Schneelauf in
Obersileutnant v. Heygendorff
Wettkämpfe der Vogtländer (Bez. Auerbach)
Hind
indernislauf
435
frischer Wintersluft Körper und Nerven stähle und
das deutsche Volk ertüchtige und gesund erhalte. Durch
diese Erkenntnis wurden immer weitere Kreise für den
Schneelauf gewonnen. Von Anfang an hat der Ski-
Verband Sachsen sich zur Aufgabe gesetzt, die Jugend, vor
allem die Gebirgsjugend, für
den Schneelauf zu gewinnen
und den militärischen Schnee-
lauf zu unterstützen und zu för-
dern. Als einer der ersten Ver-
eine, die auf diesem Gebiete
tätig wurden, unterrichtete der
Dresdner Ski-Klub in Altenberg
die dortige Gebirgsjugend und
gab den beiden Jäger-Bataillonen
Schneelaufunterricht, bis sich ge-
nügend militärische Lehrkräfte
fanden. Immer mehr Vereine
widmeten sich den gleichen Auf-
gaben. So konnte der Verband
bei seinen Wettläufen stets gut
besuchte Jugendrennen und mi-
litärische Läufe vorführen. Bei
beiden Kreisen des Verbandes
besteht ein Ausschuß für Jugend-
pllege, der in seinen Bestrebun-
gen von den Behörden tatkräf-
tig unterstützt wird. Trotz aller
Schwierigkeiten hat der Verband
auch im Kriege diese Bestrebun-
gen weiter gesördert, obwohl
nur wenig Lehrkräfte zur Ver-
sügung standen, da die Sport-
leute mit wenigen Ausnahmen
zum Heere eingezogen wurden. Am Anfang des Krieges
widmete sich der Ski-Verband mit Eifer der Bildung des
freiwilligen Ski-Korps. Seiner Tätigkeit ist es gelungen,
eine große Anzahl von Schneeläufern diesem Korps zu-
zuführen. Der Verband erwartet, daß die Erfahrungen
der Kriegszeit dem Schneelauf einen mächtigen Aufschwung
bringen werden, hat doch der Krieg gezeigt, wie wichtig
die körperliche Gesundheit des Volkes, seine Abhärtung
und die Gewöhnung an Anstrengungen sind, sowie, was
der fertige Schneeläufer militärisch leisten kann. In der
Jugend des deutschen Volkes liegt die Zukunft des
Verbandes und ihr wird er sich daher mit vollen Kräften
widmen.
Sammel= und
Werbetätigkeit
der Jugend
In zwei Dingen
hat sich unsere deut-
sche Jugend und so-
mit auch die sächsische
seit Beginn des gro-
ßhen Krieges höchstes
ob erworben: Sie
hat die erhöhte An-
strengung, die in der
stärkeren Vorberei-
tung auf den Waf-
fen= und Kriegsdienst
liegt, auf sich genom-
men und sie hat sich
opferbereit für die
Hilfsdienste der
Kriegsjahre, für die
so nötige Sammel-
28“