Full text: Sachsen in großer Zeit. Band II. Die Kriegsjahre 1914 und 1915. (2)

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mit dem I. Bataillon Infanterieregiments 177 nach Hour 
vorgerückt. 
Das Feldartillerieregiment 28 hatte do Uhr vormittags 
die Verfügung über die I. Abteilung, bis dahin der Korps- 
reserve zugeteilt, zurückerhalten. Die Abteilung ging auf 
Höhe 245 westlich Awagne in Feuerstellung und wurde 
nachmittags nach Houx zur Gefechtsgruppe von Gervdorff 
vorgeschickt, rückte dann aber nach Leffe und wartete die 
Nacht über an der dort im Bau befindlichen Brücke, bis 
sie übergehen konnte. Das Regiment überschritt bis gegen 
7 Uhr vormittags des 24. August die Maas auf der Brücke 
von Leffe. 
Bei der 23. Feldartilleriebrigade gingen die beiden Regi- 
menter 12 und 48 schon frühzeitig in neue Feuerstellungen 
näher der Maas vor. Am weitesten rechts rückte die 
I. Abteilung Feldartillerieregiments 48 schon 8 Uhr vor- 
mittags auf die Geländewelle zwischen dem Leffegrund und 
der Straße Gemechenne—DOinant vor, dann folgte 10 Uhr 
vormittags die II. Abteilung desselben Regiments in gleiche 
Höhe südlich der obigen Straße. Im allgemeinen unter- 
stützte die I. Abteilung den Angriff des Infanterieregi- 
ments 182, die II. Abteilung den der Schützen. Ein Zug 
der 4. Batterie nahm bierzu seine letzte Feuerstellung dicht 
östlich der Feste Dinant. Als gegen ihn aus der Feste 
Schüsse fielen, schwenkte die 3. Batterie nördlich der Feste 
ihr Feuer gegen die Feste und brachte sie zum Schweigen. 
Die S. Batterie, zuletzt westlich Herbuchenne in Feuer- 
stellung, schof RNeffe und die stark befestigte Ferme Nond- 
Chêne oberhalb des Orts in Trümmer, das I. Bataillon 
Fußartillerieregiments 19 am Nachmittag ebenso Dinant. 
Beim XIX. Armeekorpo waren die 24. Feldartillerie= 
brigade bis auf die II. Abteilung Feldartillerieregiments 77, 
welche der Division Götz von Olenhusen folgte, und von 
der 40. Feldartilleriebrigade das Feldartillerieregiment 32 
am Kampfe an der Maas beteiligt. Während des 23. August 
gelang es nicht, Artillerie auf das linke Maaoufer zu 
bringen. Bio zum nächsten Morgen 4 Uhr erreichte eine 
Batterie des Feldartillerieregiments 78 Lenne. 
Die übrigen Batterien und das Fußartilleriebataillon 
überschritten am Morgen des 24. August die Maas bei 
Freyr, stellten sich zunächst bei Lenne bereit und unter- 
stützten bei anhebender Verfolgung das Vorgehen der Infan= 
terie durch sprungweises Nachfolgen in neue Feuerstellungen, 
aus denen sie schnell den frontmachenden Feind wieder 
aufscheuchten. 
Die Verwendung der Pioniere und des Brücken- 
materials 
Zum Schlusse verdient noch die Tätigkeit der Pioniere 
und der Brückentrains hervorgehoben zu werden. Es standen 
der dritten Armee an der Maas zur Verfügung: 
beim XII. Reservekorps die 4. Kompagnie Pionierbatail= 
lons 12 sowie 1. und 2. Reservekompagnie 12, 
beim XII. Armeekorps die 1. bis 3. Kompagnie I. Pionier= 
bataillons 12, 
beim XIX. Armeekorps die 1. bis 3. Kompagnie Pionier= 
bataillons 22, 
dazu die 6 Divisionsbrückentrains der 6 sächsischen 
Divisionen und die zwei Korpsbrückentrains deo XlI. und 
XIX. Armeekorps. 
Beim AXlI. Reservekorps wurden die verfügbaren 3 
Mionierkompagnien und die beiden Divisionsbrückentrains 
bei Dvoir und Houx verwendet. Am unteren Ausgang von 
Bvoir setzten zwei Drittel 4. Kompagnie des Pionier- 
bataillons 12 zusammen mit der 2. Reserve-Pionierkom= 
pagnie 12 die 46. Reservebrigade, 1 ½2 Batterie Feld- 
artillerie sowie deren Gefechtobagage mittels Nuderfähren, 
der 24. Reservedivision, über. Das dauerte von 6 Uhr 
abends des 23. August bis zum Mittag des 24. August. 
Bei Houx verfügte die 1. Reserve-Pionierkompagnie 12 
über den Divisionsbrückentrain der 23. Reservedivision. 
Sie setzte damit die 45. Reservebrigade, soweit sie nicht 
über die gesprengte Eisenbahnbrücke überging, auf Ruder- 
fähren über. Die Instandsetzung der Eisenbahnbrücke be- 
sorgte gleichzeitig ein Zug der 4. Kompagnie Pionier- 
bataillons 12. 
Alle drei Pionierkompagnien und beide Divisionsbrücken- 
trains des XII. Reservekorpo rückten dann am Mittag des 
24. August nach Leffe, verstärkten dort die zunächst vier- 
bordig gebaute Kriegsbrücke zu einer sechsbordigen, auf 
der Artillerie, Kolonnen und Trains der 32. Infanterie- 
division und nach dieser des XII. Reservekorps den Fluß 
überschritten, und bauten dann in der Zeit vom 25. bis 
zum 29. August aus Behelfsmaterial eine Etappenbrücke. 
Beim XII. Armeekorpe wurden die Pioniere und Brücken- 
trains bei Houx, Leffe, Dinant und Les Rivages eingesetzt. 
Bei Houx setzte ein Zug der 2. Kompagnie Pionier= 
bataillons 12 die Feldküchen und Gefechtsbagagen der 
über die Eisenbahnbrücke übergegangenen Teile der 32.In- 
fanteriedivision über. 
In Leffe, der Hauptübergangsstelle der 32. Infanterie- 
division, wurden zwei Drittel 2. Kompagnie Pionierbatail= 
lons 12 und der Hauptteil des Divisionsbrückentrains 32 
verwendet. Die Kompagnie setzte im feindlichen Feuer 
gegen 6 Uhr abends das 11. Jägerbataillon und an- 
schließend das I. Bataillon des Infanterieregiments 103 
zunächst in Einzelpontons und in zwei Stahlbooten der 
Husaren über. Dann baute sie eine dreibordige Kriegs- 
brücke, über welche von 2 Uhr morgens ab die 32. Infan- 
teriedivision vorrückte. Am Morgen des 24. August baute 
sie dann die Kriegsbrücke vierbordig und später zusammen 
mit den Pionieren und den beiden Brückentrains des 
XII. Reservekorps sechsbordig aus. Dabei fand auch die 
zweite Halbkolonne des Korpsbrückentrains des XlI. Armee- 
korps und ein Drittel 3. Kompagnie Poonierbataillons 12 
Verwendung. 
In Dinant setzten Teile der 3. Pionierkompagnie 12 
zunächst die 12. Kompagnie des Schützenregiments 108 
auf zwei Kähnen über. Die Kompagnie rückte inzwischen 
mit zwei Zügen nach Les Rivages, zur Hauptbrückenstelle 
der 723. Infanteriedivision. 
In Les Rivages standen außer ihr zur Verfügung die 
1. Kompagnie Pionierbataillons 12, der Divisionsbrücken= 
train Nr. 23 und der halbe Korpsbrückentrain des 
XII. Armeekorps. Die Pontons des Divisionsbrücken- 
trains 23 waren beim Vortragen, wie erinnerlich, zer- 
schossen worden. Die 1. Kompagnie hatte dabei sowie im 
Häuserkampf in Dinant starke Verluste erlitten. Zunächst 
wurde in Les Rivages auf Ruderfähren die Vorhut des 
Oberst Meister übergesetzt und dann am 24. August unter 
Heranziehung einer Halbkolonne des Korpsbrückentrains 
deo XIX. Armeekorpo eine Kolonnenbrücke erbaut, auf der 
die Truppen und Bagagen der 23. Infanteriedivision und 
des XII. Armeekorps die Maas überschritten. 
Beim XIX. Armeekorps standen am 23. August zunächst 
nur die drei Kompagnien Pionierbataillons 22 und die 
beiden Divisionsbrückentrains 24 und 40 zur Verfügung. 
Sie wurden bei Freyr und Waulsort verwendet. Der 
Korpsbrückentrain 19 war am 23. August über Ciergnon 
noch im Anmarsch. 
Bei Freyr setzten die 1. und 3. Kompagnie Mionier= 
bataillons 22 mittels des Divisionsbrückentrains 24 und 
des halben Divisionsbrückentrains 40 den Hauptteil der 
fechtenden Truppen des XIX. Armeekorps, zunächst auf 
Einzelpontons, dann auf Fähren über. Gleichzeitig über- 
führte die 2. Kompagnie Pionierbataillons 22 (ohne einen
	        
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