Full text: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen. Erster Band: Von den frühesten Zeiten bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. (1)

268 Die Lausitzen 1190 — 1324; Mark Lanbsberg. 
Landskron, Bork, Haugwitz; Penzig, Godow, Spiller, Shlitz, 
Kittlitz. Pulsnitz, Metzradt, Sahr, Seyffrizdorf, Wirsing, Po- 
nikau, Kottwitz, Rochow (u. a. vor; zahlreicher als in der 
Niederlausitz war der rittermäßige niedere Adel in der Ober- 
lausitz. Gerade der zwischen Johann und Heinrich von Jauer 
streitige Besitz trug Städten und Adel manches schöne Vorrecht 
ein; so versprach Johann nie das Land zu veräußern oder zu 
verpfänden, die Ritter bloß innerhalb desselben oder außerhalb 
gegen den gewöhnlichon Sold, aufsitzen zu lassen. Er verlieh 
Budissin, das schon von den brandenburger Markgrafen mehr- 
fache Vergünstigungen erhalten hatte, als der Hauptstadt des 
Landes, das Recht, daß die Güter innerhalb einer halben Meile 
für Erbgüter angeschen und nur von dem Richter in der Stadt 
zu Lehen gereicht werden sollen; gab Löbau das Vorrecht, selbst 
Adelige wegen Schulden bis zu deren Bezahlung zu verhaften. 
Görlitz bekam die wichtige, aber auch drückende Waidniederlage, 
die Zollfreiheit, die Bier= und Handwerks-Meile, 1314 auch 
Münzrecht. Wenden waren von Erlangung des Bürgerrechtes 
und von Erlernung der Handwerke und Künste ausgeschlossen. 
Im 14. Jahrhundert tritt schon der Unterschied zwischen 
Land und Städten viel merklicher hervor, auf welchen sich später 
die ganze Verfassung und Vertretung gründete. Unter dem 
erstern verstand man aber zunächst die unmittelbar vom Landes- 
herrn gereichten Güter, die zu Nitterdienst verpflichtet waren. 
Die Inhaber solcher Güter standen vor den 1268 zu Budissin 
und Görlitz gebildeten königlichen Gerichtshöfen. Reichen Besitz 
hatte auch die Geistlichkeit im Lande, besonders die Klöster, 
wie, das Cistercienser-Jungfrauenstift zu Marienstern (1264) 
und ein ähnliches zu Maria Magdalena In Lauban. Außerdem 
kommen noch die Franciskanerklöster zu. Görlitz, Budissin, Lauban 
und Löbau bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts vor Zum 
Bau der Kirchen wurden von den päpstlichen Legaten: schon 
Ablaßbriefe ausgegeben 1). Die an die. Brandenburger? von 
Albrecht dem. Entarteten verkaufte Mark= Landsberg und 
1) Käufer (im angef. Werle) belegt die meisten dieser Notizei init 
Urkunden. Vergl. auch Sam. Grosser, Lansitz. Merkwllrdigkciten 
(Leipzig 1714, Fol.). « -!-?·-si«
	        
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