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los, doch unterwarfen sie sich der bischöflichen Oberherrlichkeit, ohne
ihre Landesrechte zu verlieren, als sie der Untergang der Stedinger in
Schrecken setzte.
Untergang der Stedinger (1234).
Die Stedinger wohnten im bremischen Stiftslande, an der Hunte,
Jahde und dem Meere; der Erzbischof verlieh sein Grafenrecht an den
Grafen von Oldenburg. Dieser wollte in ihrem Lande Burgen bauen,
doch die Stedinger brachen dieselben und verschanzten ihr sumpfiges Land
durch tiefe Gräben. Aber sie verweigerten dem Erzbischofe die Steuern
und die üblichen Abgaben an die Kirchen und als sie bei einem Auf-
stande Priester erschlugen und verfolgten, wurde 1234 gegen sie das
Kreuz gepredigt. Zwar tödteten sie den Grafen von Oldenburg mit
200 Rittern bei Himmelskamp, allein am 28. Mai unterlagen sie bei
Altenesch dem 40,000 Mann starken Kreuzheere; 4000 Stedinger blieben
im Kampfe, andere entflohen zu den münsterischen Friesen, der Rest
unterwarf sich und verlor die Freiheit.
Heldenkampf der Eiderfriesen gegen die Dänen (1351—13734).
Glücklicher waren die Nordfriesen gegen die Dänen. Herzog Abel
von Schleswig wurde 1250 König von Dänemark, nachdem er seinen
Bruder Erich ermordet hatte. Er schrieb eine allgemeine Schagung
aus; die Friesen weigerten sich den vollen Betrag zu entrichten, zumal
sie rechtlich zu gar nichts verpflichtet waren. Darüber gerieth der
König in großen Zorn und drohte den Bauern mit furchtbarer Züch-
tigung. Im Winter von 1251—52 zog er gegen die Eiderfriesen, er
wurde jedoch mit großem Verlust zurückgetrieben. Im Juni drang er
abermals vor; die Friesen gewannen Zeit sich zu vereinigen und schwu-
ren eher unterzugehen, als sich zu Schatzungen und Dienstbarkeit
zwingen zu lassen. Den 29. Juni schlugen sie das königliche Heer
bei Haarbleck gänzlich, der König selbst wurde von einem Rademacher
durch einen Arthieb getödtet. Aber im Jahre 1354 durchbrach das
Meer seine Dämme und ertränkte einen Theil der Bevölkerung, 1362
wiederholte sich das gleiche Unglück, und so geschah es, daß die Nord-
friesen sich 1374 nach blutigen Kämpfen den Dänen unterwerfen
mußten.
Die Dithmarschen. Schlacht bei Bornhöved (1227).
Länger hielten sich die holsteinischen Dithmarschen, welche unter der
Oberherrlichkeit des bremischen Stiftes standen; zwar kamen sie 1201
mit ganz Holstein an Dänemark, aber in der Schlacht von Bornhöved
1227 zwischen den norddeutschen Herren und König Waldemar von