310 Deutschland und Itallen sinken.
tere Festung war bereits in den Händen der Türken, sie übernachteten
in den Festungsgräben und Hunyades zog langsam ab; da entslammtr
der Minorite Johannes Kapistran die Besatzung zu einer letzten An-
strengung; mit brennenden Reisbündeln und Pech steckten sie die Fa-
schinen der Türken in Brand und machten einen Ausfall, als sie die
Verwirrung sahen, welche sie angerichtet hatten. Hunyades kehrte au-
genblicklich zurück und die Türken wurden so geschlagen, daß 24,000
auf dem Platze blieben und der Sultan bis Adrianopel sloh. So war
für diesmal Belgrad und Ungarn gerettet.
Mohammed erobert Albaniten, Livadien, Serbien, Bosnien, More,
die genuesischen Städte am schwarzen Meere, das Kaiserthun
Trapezunt (1458—1480).
Auch von Skanderbeg wurde Mohammed II. bei jedem Angriffe blu-
tig zurückgewiesen; als aber 1467 der löwenherzige Fürst zu Alisso ge-
storben war, hörte die Einigkeit der albanesischen Stämme auf und sie
mußten sich bald der türkischen Oberherrlichkeit fügen. Schon 1458 be-
mächtigte sich der Sultan Thebens, Athens und Achaias, wurde Serbien
von ihm vollständig unterjocht, ein Theil der Bevölkerung vertilgt und
durch türkische Kolonisten ersetzt. Bosnien hatte dasselbe Schicksal, doch
trat hier der Adel zu dem Islam über und behielt seine Besitzungen,
während das gemeine Volk christlich blieb und deßwegen in die Krnecht-
schaft gestoßen wurde. In Europa entriß Mohammed II. den Vene-
tianern die Inseln Negroponte (Euböa) und Zante, ihre Besitzungen
auf Morea, in Albanien Skutari; er eroberte 1475 die genuesischen
Plätze auf der Krim und nöthigte den Chan der krimschen Tataren zur
Huldigung; 1476 besiegte er den Fürsten der Moldau und machte ihn
zum Vasallen; um 1480 nahm er Otranto in Unteritalien weg, das
der Ausgangspunkt für weitere Unternehmungen gegen Jtalien sein
sollte. In Asien verloren die Genuesen Amastra und Amisus, ihre Sta-
pelplätze am schwarzen Meere, dem kleinen griechischen Kaiserthum Tra-
pezunt machte der Sultan 1462 ein Ende und vertilgte alle Mitglieder
der kaiserlichen Familie. Zum Glücke für das christliche Europa wurde
Mohammed II. viel durch Aufstände türkischer Vasallenfürsten in Asien
beschäftigt, trotzdem ließ er bis zu seinem Tode (1480) fast jährlich einen
Raubzug gegen Siebenbürgen und Ungarn oder von Bosnien aus ge-
gen Kärnthen, Krain und Steyermark unternehmen.