— 230 —
4. Mischbarkeit mit Wasser. Wie beim Holzgeist.
5. Wassergehalt. Beim Durchschütteln von 20 cem Basen und 20 cem Natronlauge von
1,4 spez. Gewicht sollen nach einigem Stehenlassen mindestens 18,5 cem der Basen abgeschieden werden.
6. Titration der Basen. 1 cem Pyridinbasen in 10 cem Wasser gelöst werde mit Normal-
schwefelsäure versetzt, bis ein Tropfen der Mischung auf Congopapier einen deutlichen blauen Rand her-
vorruft, der alsbald wieder verschwindet. Es sollen nicht weniger als 10 ccm der Säurelösung bis
zum Eintritt dieser Reaktion verbraucht werden.
Zur Herstellung des Congopapiers wird Filtrirpapier durch eine Lösung von 1 g Congoroth in
1 Liter Wasser gezogen und getrocknet.
Anlage C.
Anleitung zur AUntersuchung von Thieröl, Terpentinöl und ether.
I. Thieröl.
1. Farbe. Die Farbe des Thieröls soll schwarzbraun sein.
2. Siedetemperatur. Werden 100 cem in der für den Holzgeist angegebenen Weise destillirt,
so sollen unter 900 nicht mehr als 5 cem, bis 1800 aber wenigstens 50 cem übergehen.
3. Pyrrolreaktion. 2,5 cem einer 1 prozentigen alkoholischen Lösung des Thieröls werden
mit Alkohol auf 100 cem verdünnt. Bringt man in 10 coem dieser Lösung, die O,025 % Thieröl enthält,
einen mit concentrirter Salzsäure befeuchteten Fichtenholzspahn, so soll derselbe nach wenigen Minuten
deutliche Rothfärbung zeigen.
4. Verhalten gegen QOunecksilberchlorid. 5 cem der 1prozentigen alkoholischen Lösung des
Thieröls sollen beim Versetzen mit 5 cem einer 2prozentigen alkoholischen Lösung von Ouecksilberchlorid
alsbald eine voluminöse, flockige Fällung geben. 5 cem der O),2 prozentigen alkoholischen Lösung von
Thieröl mit 5 cem der Ouecksilberchloridlösung versetzt, soll alsbald noch eine deutliche Trübung zeigen.
II. Terpentinöl.
1. Spezifisches Gewicht. Das spezifische Gewicht des Terpentinöls soll zwischen O0,855 und
O, 65 bei 15 o liegen.
2. Siedetemperatur. Werden 100 cem in der für den Holzgeist angegebenen Weise destillirt,
so sollen unter 150 0 nicht mehr als 5 cem, bis 160 o aber mindestens 90 cem übergehen.
3. Mischbarkeit mit Wasser. 20 cem Terpentinöl werden mit 20 cem Wasser kräftig
geschüttelt. Wenn nach einigem Stehen beide Schichten sich getrennt haben und klar geworden sind, so
soll die obere wenigstens 19 cem betragen.
III. Aether.
6 1. Spezifisches Gewicht. Das spezifische Gewicht des Aethers soll nicht mehr als O,730
etragen.
2. Mischbarkeit mit Wasser. 20 cem Aether werden mit 20 cem Wasser kräftig geschüttelt.
Nach dem Absetzen soll die Aetherschicht wenigstens 18 ccm betragen.
IV. Schellacklösung.
10 Gramm der Lösung sollen beim Verdunsten auf dem Wasserbade und nach darauf folgendem
Erhitzen des eingedampften Rückstandes im Trockenschranke während einer halben Stunde auf eine Tem-
peratur von 100 bis 105 0 mindestens 3,) Gramm Schellack hinterlassen.
Der Stations-Kontrolör, Königlich sächsische Zoll-Inspektor Dr. Junge zu Schweidnitz ist in Folge seiner
Zurückberufung in den sächsischen Landesdienst von den ihm übertragenen Funktionen als Stations-
ontrolör mit Ablauf des Monats Mai d. J. entbunden worden.