— 139 —
anatomische Prüfung mit 5, diejenige für die physiologische mit 4, die Censuren für die physikalische und
die chemische Prüfung je mit 2 multiplizirt, diejenigen für die Prüfungen in Zoologie und in Botanik je
einfach gerechnet werden, und die Summe durch 15 getheilt wird. Ergeben sich bei der Theilung Brüche,
sazerden sie, wenn sie über 0,5 betragen, als ein Ganzes gerechnet, anderenfalls bleiben sie unberück-
ichtigt.
Ist in einem Prüfungsfache die Censur „ungenügend“ oder „schlech!“ ertheilt, so gilt es als nicht
bestanden und muß wiederholt werden.
ie Frist, nach welcher die Wiederholungsprüfung erfolgen kann, beträgt je nach den Censuren
und der Zahl der nicht bestandenen Prüfungsfächer zwei Monate bis ein Jahr. Sie wird von dem
Vorsitzenden für alle zu wiederholenden Fächer nach Benehmen mit den betreffenden Examinatoren ein-
heitlich bestimmt. In gleicher Weise wird der Zeitpunkt festgesetzt, bis zu welchem spälestens die Meldung
zur Wiederholung der Prüfung in allen nicht bestandenen Fächern erfolgen muß.
Wer sich ohne genügende Entschuldigung nicht vor Ablauf der Endfrist zur Wiederholung der
Prüfung meldet, hat nach Ermessen der Prüfungskommission die Prüfung von Anfang an zu wiederholen,
wobei auch die bereits erledigten Fächer als nicht bestanden gelten. Gegen den Beschluß ist binnen zwei
Wochen Beschwerde bei der Centralbehörde (§. 3 Abs. 2) zulässig.
Wird die Vorprüfung in einem Zeitraume von zwei Jahren nach ihrem Beginne nicht vollständig
beendet, so gilt sie in allen Fächern als nicht bestanden. Ausnahmen können nur aus besonderen
Gründen gestattet werden (S. 65).
§S. 15.
Sofern der Studirende seine Studien an einer anderen Universität fortsetzt, muß die Wieder-
holungsprüfung vor der Kommission dieser Universität abgelegt werden.
Die auf Grund des §. 10 Abs. 2 und des §. 14 Abs. 4 und 5 getroffenen Entscheidungen haben
bindende Kraft für alle Prüfungskommissionen.
S. 16.
las Wer auch bei der zweiten Wiederholung nicht besteht, wird zu einer weiteren Prüfung nicht
zugelassen.
§. 17.
Nach Abschluß jeder Prüfung und Wiederholungsprüfung hat der Vorsitzende binnen drei Tagen
das Ergebniß der Prüfung und die gemäß F§F. 10 Abs. 2 und §F. 14 Abs. 4 und 5 getroffenen Ent-
scheidungen der Universitätsbehörde mitzutheilen. Diese hat, falls der Stiudirende vor vollständig
bestandener Vorprüfung die Universität verläßt, einen entsprechenden Vermerk in das Abgangszeugniß
einzutragen.
Ueber den Erfolg der Prüfung ist dem Studirenden ein Zeugniß nach dem beigefügten Muster 2
auszustellen. Hat er eine Wiederholungsprüfung abzulegen, so werden statt der Gesammtcensur die
Fristen nach §. 14 Abs. 4 vermerkt. Ueber die Wiederholung der Prüfung erhält der Studirende ein
Zeugniß nach Muster 3.
8. 18.
Die Gebühren für die gesammte Prüfung und das ausgefertigte Zeugniß betragen 90 Mark.
Hiervon werden 20 Mark auf die anatomische, 15 Mark auf die physiologische, je 7 Mark auf die
physikalische und die chemische, je 5 Mark auf die zoologische und die botanische Prüfung vertheilt. Aus
dem Reste von 31 Mark sind die sächlichen und Verwaltungskosten zu bestreiten.
Doktoren der Philosophie oder der Naturwissenschaften haben im Falle des §. 12 Abs. 5 nur
die Gebührenantheile für diejenigen Mitglieder der Kommission, von denen sie geprüft werden, sowie für
sächliche und Verwaltungskosten 31 Mark zu entrichten. .
Vor der Wiederholungsprüfung sind außer dem Betrage von 12 Mark für sächliche und Ver-
waltungskosten die Gebührenantheile für die Mitglieder der Kommission, von welchen die Wieder-
holungsprüfung abgehalten wird, aufs Neue zu entrichten.
Die Entschädigungen für den Vorsitzenden und dessen Stellvertreter werden nach Maßgabe ihrer
Mühewaltung von der Centralbehörde (S. 3 Abs. 2) am Ende jedes Prüfungsjahrs festgesetzt und aus
dem Betrage für sächliche und Verwaltungskosten bestritten.
Ueber die Verwendung der bei den sächlichen und Verwaltungskosten erwachsenden Ersparniss-
sowie der verfallenen Gebühren (5. 10 Abs. 2, §. 14 Abs. 6) befindet die Centralbehörde (§. 3 Abs. 22