Das Land. 5
Mensch hat, erst um die Mitte des vorigen Jahrhunderts
durch Haller, den Derfasser des Gedichts „Die Alpen“ (geboren
I708, gest. 1977), dem reisenden Oublikum erschlossen worden.
Noch ungefähr 1716 weiß eine geistreiche Touristin vom
Meißner Oberlande, durch welches sie allerdings des Nachts
bei Mondschein gefahren ist, nichts zu sagen, als daß der Weg
voller Schrecken und Gefahren gewesen sei. Der bekannte
„Elbantiquarius“ von lel rühmt zwar die Aussicht vom
Uönigstein, hat aber für die Reize der Umgegend kein rechtes
Auge und seufzt:
Das Einzige ist uns bislang noch abgegangen,
Daß in der Mähe man kein Wirtshaus angelegt.)
Käme er jetzt wieder hin, er würde vielleicht ausrufen:
„die ich rief, die Geister, werd’' ich nun nicht los!“
Auch Büsching hat in seiner 1754 vollendeten, für seine
Seit großartigen „Tk#euen Erdbeschreibung“ nichts über die
Schönheit dieser Landschaft zu sagen, wie dieselbe überhaupt
erst durch den Oastor Tk#kolai, den Begründer des Schandauer
Bades, in Aufnahme gekommen ist. Don ihm an haben
Besucher aus aller Herren Länder schon dadurch, daß sie in so
ungeheuren Scharen diese Gegend ebesuchten, Seugnis dafür ab-
gelegt, daß man an derselben Gefallen findet. Daher gebührt
dem genannten geistlichen Herrn der Dank seiner Landsleute
nicht nur, denen er eine sehr reichlich fließende Einnahme-
quelle erschlossen hat, sondern auch aller für Taturschönheit
begeisterten Seelen.
Diesen Dank würde man ihm noch freudiger zollen, wenn
er nicht an Stelle des ebenso wohllautenden als richtigen Toa-
mens „Meißner Oberland“ den nicht nur unschönen, sondern