Full text: Der Leumund der Sachsen

28 Dresden. 
Angehörige beider Städte zusammen zu Tische sitzen, stets 
mit Cebhaftigkeit, häufig mit Erregtheit hehandelt wird. Für 
den Fremden haben sie beide nicht nur immer sehr viel An- 
ziehendes, sondern eine hohe Zedeutung gehabt; es sind Welt- 
städte, welche weit über die Grenzen Deutschlands hinaus ihren 
Einfluß ausüben und daher jahraus, jahrein von einer Schar 
freimder Gäste aus aller Herren Länder besucht werden. Schon 
dieser Fremdenverkehr an und für sich ist ein Seichen dafür, 
was für einen Leumund sie auswärts haben; wir wollen je- 
doch auch einige einzelne Seugen abhören, zuerst, wie es die 
hochachtung vor der Haupt= und Residenzstadt will, über 
V. Dredden. 
Schon unter Johann Georg II. ist viel zur Derschönerung 
Dresdens gethan worden. Uostspielige Zauten wurden unter- 
nommen, z. B. das Komödien- (Jnventions-.) haus, eines der 
ersten festen und ordentlichen Theater in Deutschland, in wel- 
chem hauptsächlich während des Marnevals und bei festlichen 
Gelegenheiten schon regelmäßige VDorstellungen gegeben wurden; 
Ball-, Reit= und Schießhäuser zu Dresden; das Schloß wurde 
prächtig ausgeschmückt, die Kunstkammer vermehrt, der Große 
Garten angelegt, so daß schon damals Dresden, obgleich zwi- 
schen finstere Festungswerke eingeengt, doch dem fremden Be- 
sucher als die schönste Stadt Deutschlands erscheint, in der ein 
frisches, reges Leben pulsiert. So beurteilt es der Franzose 
Thappuzeau, welcher es 1671 besucht hat.38) Jedoch eine Welt- 
stadt ist es durch August den Starken geworden. Don dessen 
Regierungszeit an ward es der Anziehungspunkt für alle, 
welche Sinn für höheren Lebensgenuß hatten.
	        
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