Full text: Der Leumund der Sachsen

Das Heer. 55 
Ganz in dem Tone der von ihm herausgegebenen Chronik 
Dalimils spricht Diktor Hanka in der von ihm selbst ange- 
fertigten sogenannten „HKöniginhofer Handschrift“". So wird in 
dem Gedichte Benesch Hermanov zuerst erzählt, wie die Sachsen 
plündernd durch das unglückliche Böhmerland ziehen, Gold und 
Silber den armen Leuten nehmen und ihre Hütten in Brand 
stecken; dann aber tritt ein Held, Benesch Hermanov auf, 
welcher heimlich die Erhebung des ganzen Landes organisiert, 
sich den Sachsen in einer Schlacht gegenüberstellt und sie dadurch 
besiegt, daß er sie in einen Steinbruch lockt, wo sie durch die 
tapferen Tschechen, mit von obenher herabgewälzten Steinen 
zermalmt werden.5) 
In Frankreich haben Sachsen im Mittelalter mit Ruhm 
gefochten. In den dreißiger Jahren des 14. Jahrhunderts näm- 
lich ist Friedrich der Ernsthafte auf Geheiß seines Schwiegervaters 
(des Kaisers Karl IV.) mit einem Heere zu den Truppen Uönig 
Eduards IV. von England gestoßen, um ihn gegen den Lõnig 
Philipp von Valois zu unterstũützen. Wenn auch Hauptschlachten 
in diesem Kriege nicht vorgekommen sind, da der Franzose 
solchen auswich, so haben sich doch die sächsischen Truppen 
gut gehalten, wie aus den ihrem Führer vom Heiser erteilten 
Ehren hervorgeht.5) 
In das 15. Jahrhundert fallen die Hussitenkriege, an 
welchen meißnische Truppen erklärlicherweise einen hervorragen- 
den Anteil nahmen. Wenn wir auch nicht erwarten dürfen, 
aus jener für ganz Deutschland so unglücklichen Seit Tachrichten 
über Siege unfrer Landsleute zu hören, so müssen doch dieselben 
ihren Feinden tüchtig zu schaffen gemacht haben. Wenigstens 
waren selbst die gemäßigteren unter den Hussiten von solchem
	        
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