Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Zweites Heft. (2)

Spott= und Neckreime. 27 
118. Zsching de drä, 's is Vogelschießen, 
Zsching de drä, 's werd nischt gemacht. 
Zsching, da draußen uff Richtersch Wiesen 
Werde grußer Frosch geschlacht. (Ebd.) 
Auf einen, der viel Vieh und wenig Feld hat. 
119. Ei, ei! Drei Sei (Säue), 
Sieb'n Zieng (Ziegen) ung ka Hei (Heu). 
(Krömer IV., Erzgeb.) 
120. Daß meine Frau nich tanzen kann, 
Das macht ihr lahmes Ben, 
Und wenn se enne Krücke hat, 
Da kann se widder gehn. 
(Müller V., Greitzsch.) 
Zu auffällig gekleideten Kindern: 
121. Rot und blau 
Geht 'n Hanswurscht seine Frau. (Lpz.) 
Var.: 2. Kaspar. — Auch so: Rot und grün Geht der Kaspar 
nach Berlin. Hentschel 1V., Nerchau. 
122. Adam un Eve 
Fuhren uff der Schlefe,) 
Adam vorneweg, 
Eve siel in ’n Dreck. 
(Mühlmann IIIb., Lpz.) 
123. Christine, 
Bei der Windmühle 
Geht der Weg '’naus 
Ins Wirtshaus; 
Guckte Mann 'raus, 
Macht's Maul auf, 
Steckt de Zunge Fraus, 
Schreit mähl (Jaffé IIIb., Borna.) 
*) Schlefe — Schlitten (Karre).
	        
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