Full text: Volkstümliches aus dem Königreich Sachsen auf der Thomasschule gesammelt. Zweites Heft. (2)

Aus der Spinnstube. 83 
:: „Halch dir niche schie Schwein geschankt?“ 
Sat de alte Schwiegern. :: 
:: „Der Speck is meine, der Dreck is deine,“ 
Sat de Schnure wieder. :: 
„Hatch dir nich en schien Palz geschankt?“ 
Sat de alte Schwiegern. :: 
½ „S is Fleck uff Flicke, Flack uff Flick,/ 
Sat de Schnure wieder. :: 
: „Wän is denn de Ufengabel?“ 
Sat de alte Schwiegern. :2# 
:: „De Gabel is meine, der Stiel is deine,“ 
Sat de Schnure wieder. ze 
:: „Is das nich e Rooch im Haus7“ 
Sat de alte Schwiegern. :## 
1 „Ich wullte, 's biß dr de Ogen 'raus,“ 
Sat de Schnure wieder. :: 
„'S thät Nut, mer thät sich gar erhäng'n,“ 
Sat de alte Schwiegern. :# 
„Ja wart, ich will dr e Strickchen brängn,“ 
Sat de Schnure wieder. i: 
Dieses Lied wurde gesungen und zwar der 1. Vers jeder Strophe in 
etwas langsamem, vorwurfsvollem, tiefsem Tone, der dritte Vers schnell, 
schnippisch und hoch, der 2. und 4. Vers dagegen ruhig und gleich- 
mäßig. 
334. Die Ziege hat ein spitziges Maul, 
Die Schneider, die sind alle faul. 
O du, mein liebes Schneiderlein, 
So möcht ich selbst aber kein Schneider mehr sein. 
Die Ziege hat paar spitzige Hörner, 
Das sind d'’n Schneider seine Kaffeekörner. 
O du, mein liebes Schneiderlein, 
So möcht ich selbst aber kein Schneider mehr sein. 
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