Full text: Geographie für Volksschulen.

Landschaften. 21 
durchbricht zunächst den Frankenjura in einem nach Nordwesten 
geschwungenen Bogen und tritt dann in den Kessel von Bam- 
berg. Von hier an drängt sich der Main zwischen den Haß— 
bergen und dem Steigerwald in nordwestlicher Nichtun über 
Haßfurt gegen Schweinfurt; er bildet nun das nach Norden 
offene Dreieck: Schweinfurt—Marktbreit—Gemünden, un- 
weit dessen Spitze Würzburg liegt; der folgende Flußlauf 
gleicht einem Viereck mit den Eckpunkten Gemünden, Wert- 
heim, Miltenberg und Aschaffenburg. Bei letzterer Stadt 
tritt der Main aus der landschaftlich schönen Enge zwischen 
Spessart und Odenwald, geht noch eine Strecke nordwestlich bis 
Hanau, wo er dann plötzlich eine Wendung gegen Wssten 
nimmt, der er auch bis zu seiner Vereinigung mit dem Rhein 
treu bleibt. 
Nebenflüsse des Mains. 
links: rechts: 
Regnitz, fränkische Saale. 
Tauber. 
Die Regnitz entsteht aus der fränkischen und schwäbischen 
Rezat; erstere kommt von der Frankenhöhe, letztere vom Jura. Der 
vereinigte Fluß nimmt den Namen Rednitz an und eilt in nördlicher 
Richtung seinem Ziele zu. Von Fürth an, wo die Pegnitz mit der 
Rednitz zusammenfließt, verändert er abermals seinen Namen und fließt 
als Regnitz an Erlangen, Forchheim und Bamberg vorüber 
dem Main zu. — Die Regnitz selbst erhält wieder einige Zuflüsse, und 
zwar links unter anderen die Aisch, rechts die Pegnitz, an welcher 
Nürnberg liegt, und die Wisent, welche die sog. fränkische Schweiz 
durchzieht. 
Die Tauber entspringt auf der Frankenhöhe, hat vorherrschend 
nordwestliche Richtung und mündet bei Wertheim, das, wie überhaupt 
der größere Teil dieses Flußlaufes, in Baden liegt. 
Die fränkische Saale, von der Main-Werrascheide kommend, 
geht in südwestlicher Richtung zum Main. 
Als Verkehrsader ist der Main, soweit er Bayern durchzieht, 
von geringer Bedeutung; seine Wassermenge ist für die Schiffahrt zu 
unbedeutend, und der Krümmungen sind es zu viele. 
IV. Klima. In dieser Beziehung ist besonders das Gebiet 
des Mains begünstigt, namentlich die Strecke des Mains von 
Kitzingen abwärts. Das Klima ist hier so mild, wie nur in 
wenigen Gegenden Deutschlands. — Die Niederschläge sind 
im ganzen fränkischen Stufenlande nicht so häufig wie auf der 
schwäbisch-bayerischen Hochebene. 
V. Bevölkerung. 1. Nahrungsquellen. Auf der 
fränkif chen Platte wird, begünstigt durch das milde Klima 
* Gebietes, Getreide-, Obst= und Weinbau mit bestem 
Erfolge betrieben. Auch die vom Handel lebende Bevölkerung 
ist ziemlich stark vertreten. — Wesentlich anders liegen die Ver-
	        
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