26 Das Königreich Bayern.
Bergbau, dann die durch den Reichtum des Gebirges an
Gesteinen (Graniten, Syeniten und Grünsteinen) hervorgerufene
Steinschleiferei und die Porzellanmanufaktur. Viel
wichtiger als die genannten Nahrungszweige ist indes die Webe—
industrie. Sie ernährt auch vor allem die sehr zahlreiche, meist
protestantische Bevölkerung (80—120 E. per qkm und darüber).
5. Von den Wohnorten des Gebirges, die alle zum Kreise
Oberfranken gehören, sind zu erwähnen:
Hof an der Saale; es ist der Mittelpunkt der in der Umgebung
blühenden Webeindustrie und zugleich ein äußerst wichtiger Verkehrs-
platz; es treffen hier zusammen die von Norden herabziehenden Straßen-
züge mit jenen, die aus Böhmen, dem Naabgebiete und weiterhin dem
Alpenvorlande, sowie aus dem fränkischen Becken kommen. Dement-
sprechend münden bei Hof auch von vier verschiedenen Richtungen Eisen-
bahnlinien. Die Bevölkerung der Stadt hat sich auf 22000 gehoben.
— Selb, 5200 E., nach der böhmischen Grenze zu gelegen, mit blüh-
ender Gorzellanmanufaktur. — Südwestlich von Selb: Wunsiedel,
c) Der Frankenwald.
Derselbe streicht vom Fichtelgebirge nordwestlich bis zum
Rodachthale; doch ist er vom Fichtelgebirge durch eine Senke
geschieden. — Seine Form ist plateauartig; der höchste Gipfel
ist der Wetzstein mit 840 m. — Das Gebirge bildet auch eine
Wasserscheide zwischen Rhein und Elbe. — Die Bevölkerung
lebt infolge des rauhen Klimas der Gegend viel weniger von
Ackerbau, als von anderen Erwerbszweigen. Ein Teil der Be-
völkerung befaßt sich mit Holzhandel, andere leben von der Arbeit
in Kohlengruben, viele von der Ausbeutung der Schieferlager. —
Der Gebirgszug liegt in Oberfranken.
Wohnorte:
An der Rodach: Kronach, 4000 E., mit bedeutendem Holz= und
Kohlenhandel.
d) Der Thüringerwald.
Dieser liegt außerhalb Bayerns.
e) Die Rhön.
Sie hat ihre höchsten Erhebungen im Süden (Wasser-
kuppe, 950 m, und südöstlich von ihr der Kreuzberg, 900 m).
Nach Norden läuft sic in zwei Schenkel aus: die moorige
Plattenrhön im Osten und die Kuppenrhön im Westen. —
An Flüssen sendet das Gebirge die Kinzig zum Main und die
Fulda zur Werra. — In klimatischer Hinsicht ist das Gebirge,
abgesehen von der Kuppenrhön, die allein freundlicheren Ge-
präges ist, wenig begünstigt. Wie im Fichtelgebirge lohnen daher