Full text: Leitfaden der Erdkunde für Mittelschulen

Tie einzelnen Sandideften Bayerns. 63 
der Ebene eine Reihe Feiner, vom Haardtgebirge fommender Gemwäffer zu, jo bie 
Ruauter, die Dueich und die Speyer. 
Boden, Klima und Anbau. Der Boden ber Niheinebene jekt fi 
aus tiefgründigem, Außerjt Fruchtbarem LöB zufammen. Infolge ihrer tieren und 
durch die Nandgebirge geichügten Lage erjreut lich die Nheinebene de3 mildeften 
Ktimas nicht bioh in Bayern jondern in ganz Teutichland. 
Der Frühling beginnt frühzeitig und der Herbft it troden und lang, ber 
Winter meiit milde. 8 gedeihen daher neben Getreide aud) Tabak, Hopien 
jowie alle Obit- und Gemüfearten in vorzüglicher Weile. Mitunter umgeben 
förmfiche Wälder von Obitbäumen die Ortichaften, jo bejonders im pfälziichen 
Kirichenlande zwilchen Frankenthal und Dürkheim. oc ift der Boden nicht 
überall gleich ergiebig; genen Süden treten Sand- und Sumpiftreden auf. Bie 
pfälzifche Nheinebene Liefert mit dem Maindreie die meilten Bodenerzeugniffe 
in Bayern, 
Handel und Gewerbe Neben dem Aderbau wird auch lebhaiter 
Handel getrieben, den die Mafferitrape des Nheins begünftigt; deegleichen hat 
die regfame Bevölferung am oder in der Nähe des grojen Stromes eine 
bedeutende Imduftrie ins Leben gerufen, jo in Qudwigshafen und Sranfenthal. 
Die Nheinebene zählt Daher zu den ftärfftberwoguten Gegenden Bayerns, ja 
Tenrfchlands (bis zu 200 E. auf 1 qkın). 
Bu Nicht wenige Dörfer haben eine Einwohnerichaft von mehreren Taus 
jenden, 
Siedelungen. Die größten Siedelungen der Vorderpfalz folgen der 
Rheinjtrahe. E3 liegen hier die Feltung Germersheim, 6000 E., die Be 
Ihüserin des Aheinüberganged, und die Kreishauptitadt Spenyer mit ihrem 
herrlichen Dome, der Nuheftätte mehrerer deutichen Saifer, 22000 €.1) Ber 
deutend find auch die Brauereien Speyerd. Weitaug der wichtigfte Pla der 
pfälziichen Nheinchene ift jedoch Qudwigshafen 1840 noch umter dem 
Namen NhHeinichanze ein Ort von 90 Eimmvohnern, zählt es jeht 72000 E. und 
fteht denmach in der Volfezahl unter allen pfätzifchen Städten an eriter Stelle. 
Ludwigshafen hat hauptjächlich chemijche Fabriken, einen febhaften Handel und 
it der MAusgangspunft des piälziichen Bahnneßes. Diejer außerordentliche Auf 
ichvung der Stadt erklärt fich hauptjächlich durch die Gunft ihrer geographiichen 
Lage. Hier beginnt die Nheinichiffahrt im großen, hierher führen auch viele 
Bahnen. (Abb. S. 60.) — Rheinabwärts, eine Stunde vom Hlufje entfernt, liegt, 
mit dem heine durch einen Kanal verbunden, Frankenthal, 18000 E., 
mit bedeutender Yuderfabrit, Glodengießerei und verichiedenen anderen grogen 
Betriehen. 
. Verfehrslinien. Für den Verkehr Hat Die pfälgiiche Aheinebene ganz 
bejondere Bedeutung; ijt fie Doch ein Teil der Dberrheintiihen Xieiebene, die 
zu allen Zeiten eine große Handelsitraße bildete. Es laufen denn auch zivei. 
) Durmadper:angl, Der Tom zu Speyer, Wien. Hölzel.
	        
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