Die einzelnen Landfhaiten Bayerns. 65
wärts bis zur Eenfe von Kaijerslautern und dem Landjtuhler Brud. Im
ganzen ift diejer Sandftrih ein ziemlid einfürmige® Plateau und wenig er
tragsfähig.
Die Vevötferung ficht ji) daher vielfach auf gewerblidye Betriebe hin:
gewiejen. Von diejen hat fih in Birmajens befonders die Schuhjabrifation
im großen entwidelt, jo dak die Stadt mit ihren 34000 E. heute die britt:
gröpte der Pfalz üll.
Der Weftrich hat indes aud) iruchtbare Gebiete. Solche finden fi nament:
fi) im Flußgebiete der Blies, die ihre Waifer zur Saar führt. Der Reid):
tum an Wiejen begünftigt bier auch die Viehzucht; bekannt it beionders die
Pierdezucht um HYweibrüden. Die bedeutenderen Wohnorte find Zweibrüden,
einft die Refivenz der AUynen unferes erfauchten Königehanjes, 15000 E., und
Bliesfaftel.
Die Sente von Kaijerslautern nebit dem Nanbituhler Brud).
Pieje gehört infolge der vielen Wloore und Sümpfe zu den weniger bebauten
Gegenden der Pfalz. Gleichwohl hat fi) hier im Herzen der Pfalz die zweit:
volfreichhte Stadt des SKreijes entwidelt: Kaiterslautern, 52000 ©. Die
Stadt liegt im Arenzungspuntte vieler Straßen und Bahnlinien und hat Spinnereien,
Webereien und Eiienwerfe.
Der meftlichjte Teil der Pfalz bejist noch Anteil an den Kohlenjchägen
des Saargebietes; der größte Wohnort diefes Gebietes, St. Ingbert, hat fi
infolge jeiner Sohlengruben und Eiienmwerfe jtarf gehoben, 16000 €.
Das Nordpfälzife Bergland. LYage, Bemäiferung, Natur. Es ilt
von der Haurdt durch die Senke von Kaiierdlautern und das Landftuhler Brud)
geichieden. Die bedeutenditen Täler find das Glan-, Lauter: und Aljenztal.
Glan und Alienz gehen zur Nahe, einem Nebenfluß des Rheins. — Die hödhjite
Erhebung des vielluppigen Hügellandes ijt der Donnergberg, 700 m. — In
landichaftlicher Hinticht weift das aanze Gebiet große Abwechflung auf. Sein
SHanzpunft ift die Gegend am Sulammenfluß von Nahe und Alienz, wo
man von den Wuinen der Ebernburg eine reizende Ausfchau genießt. Am
Segenfag zur tafelartigen Hanrdt zeigt dns Mordpfälziice Bergland eine
reihe Bodengliederung,
Klima, Anbau und VBodenjhäge Das Klima der Nordpfalz ift
rauber als das der Tiefebene, desgleichen der Boden weniger fruchtbar; Doch
fehlt c3 nicht an Gaben der Natur. Auf den Höhen breiten fich anfehntliche
Waldungen aus, das Glantal ijt ausgezeichnet durd) feine Wiejen und jeine
Rinderzucht, in vielen Teilen gedeiht vortreffliches Obft und im unteren Alfenz-
tale jogar noch Bein. Auch mineralüiche Schäße fehlen nicht. Mehrjad) fommt
Eijen vor und die Steinbrüche bei Kusel liefern ein vorzügliches Material für
dad Baugewerbe und für Pilafterung.
Die Norbpialz hat weniger Naturgaben als die Vorder-
pfalz; ihre Venölferungsdichte ift daher aud) geringer.
Ru. a. Beiftbed, Leif 1. Ausgabe mit Brimatlunbe. 21. Auf. 5