Full text: Das Eiserne Buch.

  
  
Ein neues Deutlschland. 
Wenn wir ein neues Deutschland schaffen wollen, 
so muß es aufgebaut sein, auf dem, was wir in der 
Stunde der Gefahr erlebt haben, auf dem Bewußtsein 
der Einheit der Nation ohne Unterschied der politischen 
oder religiösen Meinungen. Es darf nur eine Gesin- 
nung erfordert werden, die des freien Mannes, der 
sich seinem Dolke hingibt und nach seiner Uberzeugung 
das Beste für sein Dolk tun will, der aber ebenso die 
Meinungen anderer achtet, auch wo er sie bekämpft. 
Kusgeschlossen aber sollte die Gesinnung des Hhilisters 
sein, der sich nicht nur ärgert, wenn ein anderer 
andere Gedanken und Gewohnheiten hat als er selbst, 
sondern ihn auch zwingen möchte, sie abzulegen. Do- 
litische Kämpfe wird und muß es geben. Es ist un- 
denkbar, für die innere Kusgestaltung des Reiches eine 
Sormel zu finden, mit der alle — vom preußischen 
Landedelmann oder dem in der Schreibstube hochge- 
stiegenen Bürokraten bis zum süddeutschen Bauern, 
dem katholischen Kaplan und dem sozialdemokratischen 
Industriearbeiter — einverstanden sein könnten. Sie 
müßte sich denn in so abstrakten Selbstverständlich- 
keiten, wie „das Daterland über der Partei“ erschöpfen, 
die den Streit sofort wieder aufleben ließen, sobald 
die Frage aufträte, was denn nun für das Daterland 
geschehen solle. Mein, wir erwarten und wollen po- 
litische und soziale Darteien; „ie sind die Rdern, in 
denen das Blut der Nation kreist, und die politischen 
  
151 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.