Tod Kaiser Wilhelms l. Battenbergaffäre. 275
Vermittlung übernommen und mit Erfolg. In einem Briefe
des Kaisers Friedrich an den König solle ersterer das ganze
Heiratsprojekt abgeleugnet haben. Diese Bemerkungen müssen
auf Erzählungen des Königs zurückgehen. Aur fragt sich,
ob die Erinnerung des Generals ganz genau war. Nach
einer Reihe von Jahren verschiebt sich so manches. Durch
Briefe von beiden Monarchen läßt sich leider nichts mehr
feststellen, da die beiderseitigen Briefe verbrannt worden sind.
Bald nach der Rückkehr handelte es sich wieder um eine
N-euberufung nach Leipzig. Albert schreibt darüber am 18.
an Gerber: „Ich bin vollkommen einverstanden mit Ihrem
Vorgehen in der Berufung des Professors Zahn in Erlangen.
Es wäre bedenklich gewesen, unter beredten Umständen länger
zu warten. Hoffentlich verfolgt uns nicht wieder das Be-
rufungspech dieses Jahres.“"
Am 24. März wohnte der König meines Bruders Max
und meiner mündlichen Neifeprüfung bei. Wir traten dann
am 20. April zur Dienstleistung bei unseren NRegimentern
ein. König Albert reiste am 26. nach ANiva, wohin sich
seine Gemahlin schon von München aus begeben hatte,
und kehrte am 8. April zurück. Während des Aufenthaltes
in Riva kam ein Telegramm von Graf Hohenthal, der seine
Ankunft mit dem und dem Zug anzeigte. Großes Erstaunen
darüber. Die Sache hing entschieden mit der obenerwähnten
Battenbergaffäre zusammen. Bismarck, der eine Krisis in
Verbindung damit kommen sah, hatte Hohenthal um diese
Reise gebeten, damit er den König um seine oft bewährte
Vermittlung anrufe. Dieses ist auch geschehen, worauf sich
vielleicht die Außerung von Carlowitz bezieht, in welcher
Form, entzieht sich der Beurteilung. Vielleicht ist es auch
nur mündlich durch Hohenthals Vermittlung geschehen. Hier
schweigen eben leider die Quellen.
Als der König Mitte Juni zu einem Artillerieschießen in
Zeithain weilte, erhielt er dort die Todesnachricht von Kaiser
Friedrich, die niemandem überraschend kam. Sofort wurde