Albert Ritter des Heinrichsordens. Weiterer Vormarsch. 55
königlichen Onkels. Sein Dankschreiben an diesen hat sich
leider nicht erhalten. Dagegen schrieb er gleich an seinen
Vater: „Die größte Freude, die mir erwiesen werden konnte,
hat mir der Onkel erwiesen, indem er mir das Kreuz des
St. Heinrichsordens verliehen hat, wenn ich auch fühle, daß
ich es nicht verdient habe, wenigstens andere mehr als ich.
Hat sich Senfft doch tiefer und öfter im Feuer befunden als
ich und hat mehr gethan als ihm befohlen war. Mein Dank
bleibt darum derselbe, ja er ist noch inniger. JFetzt geht es
nach Norden, so Gott will, nach Jütland.“ Johann, der ihm
auch gratuliert hatte, schrieb ihm auf den Brief am 26.:
„Dein Brief und die Gesinnung, die Du über Deine Deco-
rirung aussprichst, haben mich ungemein gefreut. Sie machen
Dir in meinen Augen eben so viel Ehre als der Tag vor
Düppel selbst““ Auch Mangoldt hatte ihm gratuliert. Seinen
Dankbrief, der auch von rührender Bescheidenheit zeugt,
habe ich in Heft 1 von „Sachsen im Felde und in der
Heimat“ veröffentlicht und will ihn deshalb nicht wieder-
holen.
Wenn auch der Feldzug noch einige Wochen weiterging, so
war doch mit Düppel das wichtigste Ereignis vorbei. Es
fanden noch einige Märsche statt, auf denen die Armee
weiter nach Aorden zog. Es kamen aber keine größeren Ge-
fechte mehr vor. Albert begann sich infolgedessen mit seiner
Zukunft zu beschäftigen. Und nach einiger Zeit war er zu
einem klaren Resultat gekommen, das er am 3. Mai von
Christiansfeld aus in folgendem Briefe mitteilte: „Wir stehen
jetzt an der jütischen Grenze, werden sie aber wohl so bald
nicht überschreiten, ja ich glaube, der Friede steht uns näher
als wir meinen.
Bald werde ich also zurückkehren, und da ist jetzt der Gegen-
stand meines steten Nachdenkens, mit was ich mich beschäf-
tigen soll. Denn daß ich Beschäftigung finde, wird auch Dein
Wunsch sein wie meiner. Meine Wünsche hierin zu hören,
würde Dir, glaube ich, angenehm seyn.