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(No. 282.) Eides-Entlassung der Bewohner des abgetretenen Theii#s des Königreichs
Sachsen, Seitens Seiner Majestät des Königs von Sachsen. Vom
22sten Mai 18415.
Dio den am 18ten dieses Monats abgeschlossenen und am Düsten desselben
ratificirten Friedenstraktat zwischen Mir und den Kaiserl. Oesterreichschen,
Kaiserl. Russischen und Königl. Preußischen Höfen habe Ich in die Abtretung
desjenigen Theils Meiner Erbstaaten gewilligt, über welchen auf dem Kon-
gresse zu Wien verfügt worden war, und wobei zugleich festgesetzt wurde, daß
Mir nur gegen Meine Einwilligung in die verlangten Cessionen der übrige Theil
Meiner Erbstaaten zurückgegeben werden sollte.
Während Meiner langen Regierung hat nur die Fürsorge für das Wohl
der Mir anvertrauten Unterthanen Mich in allen Meinen Handlungen gelettet.
Der Crfolg aller menschlichen Unternehmungen ruht in der Hand Gottes.
Meine Bemühungen, so schmerzliche Opfer abzuwenden, sind vergeblich ge-
wesen. Ich soll von Euch scheiden, und das Band muß getrennt werden, das
durch Eure treue Anhänglichkeit Mir und Meinem Hause so theuer war, und
auf welches seit Jahrhunderten das Glück Meines Hauses und Eurer Voreltern
sich gründete. Zufolge der den verbündeten Mächten ertheilten Zusage entlasse
Ich Euch, Ihr Unterthanen und Soldaten der von Mir abgetretenen Provinzen
Eures Eides und Eurer Pflichten gegen Mich und Mein Haus, und Ich em-
pfehle Euch, treu und gehorsam zu sepyn Euerm neuen Landesherrn.
Mein Dank für Eure Treue, Meine Liebe und Meine heißen Wünsche
für Euer Wohl werden Cuch stets begleiten.
Larenburg, den 22sten Mai 1815.
Friedrich August.
(No. 283.)