Full text: Gesetz-Sammlung für die Königlich Preußischen Staaten. 1821. (12)

– 
aseduendos infrascriptis ornatus esse 
debeat requisitis, nempe, qguocd ma- 
jores sacros ordines susceperit, uti- 
lemque Ecclesiae operam saltem per 
duinquennium navaverit, vel in Ani- 
marum Cura exercenda, ant adjuvan- 
da sese Praestiterit, vel Theologiaec, 
aut Sacrorum Canonum Professor ex- 
titerit, vel alicuique in Regno Borus- 
Sico cekistenti PEpiscopo in Dioece- 
Sanae administrationis munere inser- 
vierit, vel demum in Sacra’Theologia, 
aut in Jurc Canonico Doctoratus Lau- 
ream rite fuerit consequutus; Ppostre- 
mae tamen hujusce conditionis ellectu 
x justis, gravibusque causis per De- 
cennium a Data pracsentium compu- 
tandum in usbenzum remanente. Cu- 
juscumquc vero conditionis ecclesias- 
ticos Viros aeqduali jure ad Dignitates, 
et Canonicatus obtinende Caudere 
debere decernimus. Iiemgque statuimus 
Unam in #lonasteriensi, ac alteram in 
Wratislavriensi Cathedralibus Lccle- 
siis Canonicalem Prachendam desi- 
gnandam, ei ab eo ad duem justa 
mensium allernativam pertinebiosem- 
Per, ei duandocumque conferendam 
esse uni, et alteri canonica requisita 
habentibus ex Drofessoribus Universi- 
latum in dictis respectikis Civitatibus 
ckistentium; atdue ulterins decerni- 
mus, tam Pracpositum Parochialis 
LEcclesiae Sanctac lledwigis Civitatis 
Berolinensis, guam Decanumcommis- 
sarium ELcclesiasticum in Comitatu 
Glaccensi pro tempore esxistentes inter 
Honorarios Canonicos Wratislavien- 
Sis Cathedralis Capituli esse Cooptan- 
dos; ita ut Pari cum üs fruantur jure, 
locum illum, aldue Ordinem tenen- 
tes, dui secundum respectivae Nomi- 
nationis tempus ipsis competere 
dignoscatur. Ouilibet autem ex cano- 
nicis llonorariis in unumquodque ez 
Jabrgang 1831. 
— 
immer zu vorgedachten Wärden und Ka- 
nonikaten gelangen will, mit nachstehen- 
den Erfordernissen begabe seyn soll; nam- 
lich: daß er die höheren heiligen Weihen 
empfangen, zum mindesten fünf Jahre 
lang in dem Haupt= oder Hülfsseelsorger- 
amte, oder in dem Lehramte der Gottes- 
gelahrtheit und des kanonischen Rechtes, 
oder in eines preußischen Bischofes Ver- 
waltung gestanden und der Kirche mit 
Nutzen gedient, oder die höchste gelehrte 
Wurde in der Gottesgelahrtheit oder in 
dem kanonischen Rechte gehörig erworben 
haben müsse. Dieses letzteren Erforder- 
nisses bindende Kraft wird jedoch aus er- 
heblichen Gründen für den Verlauf der 
nächsten zehn Jahre von diesem Tage ab 
noch ausgesetzt. Uebrigens sollen Stand 
und Geburt der Geistlichen in Erlangung 
der Würden und Kanonikate von nun on 
keinen Unterschied des Rechts weiker be- 
gründen. Zugleich verfügen Wirhierdurch, 
daß in dem Kathedral-Kapitel zu Münster, 
wie auch zu Breslau, Ein Kanonikat 
auserlesen werde, um von demjenigen, 
dem es nach der Monate Wechsel gebüb- 
ret, je allezeit einem öffentlichen Lehrer an 
den hohen Schulen gedachter Städte, der 
jedoch mit den kanonischen Erfordernissen 
begabt sep, verliehen zu werden. Glei- 
chermaaßen verordnen Wir, daß der je- 
weilige Probst an der Pfarrkirche der hei- 
ligen Hedwig zu Berlin, wie auch der je- 
weilige Landdechant der Grafschaft Glatz, 
den Ehren-Kanonicis der Domkirche zu 
Breslau sollen zugezählt werden, also daß 
sie durchaus mit den übrigen gleiche Rechte 
geniegen, und ihre Stelle und Ordnung 
einnehmen nach dem Alter ihrer Ermen- 
1 nung.
	        
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