Fall von Syphllis, Blaktern, Affatischer Cholera ic. buͤßt burch dleses sein Wolirtes Beftehen von fülner
Pasiechenden Matr auch nicht das Mindeste ein. . tch dleses seln tol sieh ß
Der Begriff des Sporabischen steht demnach allerdings woßl bem des Panbemischen, Epibe-
mischen ec. kelnesweges aber dem des Kontagiosen ersacger, was hier ausbrücklich um deswilllen be-
merkt wird, well noch in der füngst verflossenen Zelt, selöt von Aerzten, Jrrthümer in Bezlehung auf
sene Gegensätze gehegt und verbreitet worden find.
l11. Welche Bedingungen nun aber zusammentreffen mässen, wenn elne womteise
Krankheit eine allgemeinere (pandemische) Verbrestung gewinnen oder (wie man auch wohl
zu sagen pflegt) eine Contaion entstehen soll, ist uns nur im Allgemelnen und niche in vollem
Umfange bekannt.
Begreiflicherweise werden alle biejenigen Umstände, wrlche auf die Intensttä#eine#Contagiums
(. 5.), besonders aber auf die Disposttion bafür (. I. 7.), so wie auf den Verkehr mie bemselben
(l. S. S.) einen begünstigenden Einfluß ausüben, auch der Verbreitung der Krankheit selbst förderlich
seyn müssen. So wird z. B. überall da, wo das Contatium in dunstigen, mit animalischen Aus-
bünstungen überfüllten und wenig gelüsteten Räumen zusammengehalten und badurch in seiner Inten-
sitäc gesteigert wird, die Krankheit über alle diejenigen, welche mit solchen Rdumen in nähere ober
entferntere Berührung kommen, und baburch überhaupt, sich leichter verbrelten, als wo für eine gehs-
rige Reintgung der Aemosphäre gesorgt wird. — Warme Sommermonate pflegen der Verbreitung
mancher Contatzien, u. a. auch dem der Pest, förderlicher, als kalte Jahreszeiten zu seyn. — Con-
tagien, die, ohne eine ganz besondere Disposition zu erheischen, zum ersten Male in eine Gegend ge-
langen, werden dork mehrentheils stärker um sich greifen, als wo sie selt längerer Zeit einhelmisch
sind und dadurch einige Milderung ihrer Intensstät oder eine gewisse Gewöhnung an sie erfolgt ist. —
Ansteckende Krankheiten, die in der Regel nur unter besonderen klimatischen oder sonstigen Außenver-=
hältnissen gedeihen zu können scheinen, wie z. B. das gelbe Fieber, welches heiße Klimate und Seec-
küsten liebt, oder der Weichselzopf, der an einen bestinemeen Strich und eine gewisse Lebensweise des
östlichen Europa's gebunden ist, werden sich über die Grenzen sener Verhältnisse hinaus schwieriger
epibemisch verbreitken, als andere. So beburfte es eben deshalb auch bei der Astatischen Cholera ganz#
besonderer Hebel und wiederholter Anldufe, wodurch dieselbe sich von ihrer 1rsprungssäztte (Ostindien)
aus bis zu unserem Welttheil hinüberhalf — Contagien überhaupt, für welche dle Dieposttion eine
allgemeinere ist, wie z. B. das Blattern= und Tpphusgist, werden bei gegebener Gelegenheik verhält.
nißmäßig weit mehr Menschen infiziren, als solche, für welche die Empfänglichkeit noch an besondere
Verhältnisse der bebensweise und sonstigen Individualität gebunden ist, wie das der Cholera, der kon-
kagiösen Augenentzündung. — Bei Krankheiten, denen ein fires Contagium, wie das der Krätze, bes
Wiichselzopfs 2c. und zumal ein solches zum Grunde liegt, zu dessen Uebertragung eine sehr nahe oder
durch eine besondere Gelegenheit erst herbeizuführende Giftquelle erfordert wird, wie bei dem sppbiliti=
schen Uebel, der Hundswuth, ist eine epidemische Verbreitung minder zu fürchten und elntretenden
Falls wenigstens leichter zu hemmen, als bei Krankheiten, deren Contagium von einer mehr oder we-
niger flüchtigen Natur ist, wie z. B. den kontagiösen hitzigen Hautausschlägen, dem Typhus u. a. m.
— Wo die zur Verminderung der Dioposition für das Ansteckungogist zu Gebote stehenden Mittel
nicht in Anwendung kommen, oder wo gegenebeils gar ein Verhalten befolgk wird, welches die An-
steckungsfähigkeic zu steigern vermag (l.-6S. 7.), da wird, bei gegebener Gelegenheit, eine stärkere, ja
wahrhaft pandemische Verbreitung eines kontagiösen Leidens die natürliche Folge seyn. Daher graffi-
ren z. B. die Pocken überall ba am meisten, wo die Schutzblucternimpfung am meisten vernachlässigt
wird, und daher rafft die Asiatische Cholera, gleich manuchen andern kontagiösen Uebeln, unker denjehl-
gen Stäuden die meisten Individuen hinweg, wo man zu einer gehörigen diartetischen Vorsorge und
Pflege im weitesten Sinne des Worto oft noch weniger Nelgung alo Mittel findet. Ganz insbeson-
dere aber und überall hängt der Grad der Ansbreitung ansteckender Krankheiten noch von dem Grabe
der Gemeinschaft mit dem betreffenden Contagimm ab. Bleibt der gewöhnliche Verkehr an einem.
Orte in Bezug auf Contagien unbeschrdukt oder wird er gar durch besondere Veranlassungen, feftliche
Zusammenkünfte einer Menge von Menschen, Aufldufe und dergleichen Gelegenheiten mehr, wobei eine
vermehrte Berührung mit manchen Giftträgern (s. S. 1.) undeemeidlich ist, noch gesteigerk, leistet wohl
gar ein absichtliches Verheimlichen der Existen; bes Contagiums an einem Orte dem Umsichgreifen
defselben noch Vorschub: so ist, bei flüchtigen, wle bei firen Ansteckungssloffen, eine große Verkettung
von Erkrankungssällen sehr bald herbeigeführt und es kann uns dann unter solchen Umständen die.
Entwickelung einer Epidemie eben so wenig äberraschen, alc wenn es unter entgegengesetzten Verhält-
nissen gelingt, kurch Ktrenge Ilolirung der ersten Erkrankungsfälle die Rethe derselben schnell und *
- ab-