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fernung von zehn Ruthen, als isolirte Lage, gleichviel ob Brandgiebel vorhan-
den oder nicht.
S. S.
Jedes Gebaͤude muß einzeln, und also jedes abgesonderte Neben- oder
Hintergebaͤude besonders versichert werden.
S. 9.
Es steht zwar einem Jeden unter der im §. 1. gedachten Beschraͤnkung
frei, seine Gebdude nach Gutbefinden auch anderswo, als bei der Feuersozietaͤt
für das platte Land der Grafschaft Hohnstein, gegen Feuersgefahr zu versichern;
kein Gebdude aber, welches anderswo schon versichert ist, kann bei der Feuer-
Sozietät der Grafschaft Hohnstein weder ganz noch zum Theil aufgenommen,
und kein Gebude, welches bei dieser Sozietcht bereits versschert ist, darf auf ir-
gend eine andere Weise nochmals, es sey ganz oder zum Theil, versichert werden.
Findet sich zu irgend einer Zeit, daß ein Gebäude, dieser Bestimmung
entgegen, noch anderswo versschert ist, so wird dasselbe nicht allein in den Kata-
stern der Sozietät für das platte Land der Grafschaft Hohnstein sofort gelöscht,
sondern es geht auch der Eigenthümer im Fall eines Brandunglücks der ihm
sonst aus versben zukommenden Brandvergutigung verlustig, ohne daß gleich-
wohl seine Berbindlichkeit zu allen Feuerkassenbeiträgen bis zum Ablauf des
Jahres, in welchem die Ausschließung erfolgt, eine Abänderung erleidet, und
die Sozietät ist überdem verpflichtet, den Fall zur ndhern Bestimmung dar-
über, ob Grund zur Kriminaluntersuchung wegen intendirten Betruges vorhan-
den sen? dem kompetenten Gericht von Amtswegen anzuzeigen.
Der S§. 38. findet jedoch auch auf diesen Fall Anwendung.
S. 10
Auch soll Jedermann, dessen Gebaͤude innerhalb des Bereichs der So-
zietaͤt fuͤr das platte Land der Grafschaft Hohnstein gelegen sind, und der seine
Gebaͤude anderswo, als bei dieser Sozietaͤt versichert hat, verpflichtet seyn, solches
mit Benennung der genommenen, nur nach §. 14. zulässigen Versicherungssumme
binnen laͤngstens 14 Tagen bei fuͤnf Thalern Ordnungsstrafe, welche zur Feuer-
Sozietaͤtskasse fließt, der Feuersozietaͤtsdirektion entweder unmittelbar oder durch
Bermittelung des Ortsvorstandes anzuzeigen.
I1il.
Im Allgemeinen besteht fuͤr die Besitzer von Gebaͤuden keine Zwangs-
pflicht, ihre Gebaͤude gegen Feuersgefahr zu versichern, sondern es haͤngt solches
von ihrem freien Entschlusse ab.
S. 12.
Indessen soll fortan jeder Hypothekglaͤubiger, fuͤr dessen Forderung ein
bei der Feuerversicherungssozietaͤt versichertes Gebaͤude verhaftet ist, wofern er
sich solches ausbedungen hat, oder des Schuldners ausdruͤckliche Einwilligung
dazu beibringr, berechtigt seyn, sein Hypothekenrecht im Feuersozietaͤtskataster
vermerken zu lassen; und es ist alsdann die Direktion nicht allein zu diesem
Vermerk, sondern auch dazu verpflichtet, die geschehene Eintragung desselben
auf dem Schuldinstrument selbst zu bescheinigen.
Ein solcher Dermerk kann alsdann nicht anders gelöscht werden, als
wenn der Beweis über geschehene Tilgung der Schuld oder die ausdrückliche
(Nr. 23.) 23• Ein-
3. Beitritts-
oflichtigkeit der
Tbeilnehmer.