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Jeder Fluͤgel darf hoͤchstens einhundert Faden in der Länge und drei
Fuade in der Breite haben. Die Maschen in den Flügeln können mit andert-
alb Zoll im Quadrat anfangen und müssen an der Merrite mit mindestens
einem Zoll im Quadrat endigen; die Mettritze darf nicht mehr als acht Faden
enthalten; die Maschen derselben können mit einem Zoll im Quadrat anfangen,
und müssen mit mindestens einem halben Zoll im Quadrat endigen. Der Ger
brauch eines mit engeren Maschen versehenen Garns wird mit einer Geldbuße
bis funfzig Thaler bestraft.
Diese Fischerei beginnt, sobald das Haff vom Eise befreit ist und die
Gewässer in die Ufer zurückgetreten sind, und dauert bis zum 1. Juni. Vom
1. Juni bis Michaelis ist dieselbe bei einer Geldstrafe bis funfzig Thaler ver-
boten. Nach Michaelis darf sie aber wieder betrieben und bis zum Winter
fortgesetzt werden.
§. 22.
Die Krackerortschen Fischer, welchen ausschließlich die Dobenfischerei in b. Doben-
der sogenannten Dobe zusteht, bedienen sich hierzu des Dobennetzes, welches
aus zwei Flügeln und einer Mettritze besteht. Bei einer Geldstrafe bis funfzig
Thaler dürfen die Flügel nicht über einhundert und zwanzig Faden Länge und
fünf Faden Breite haben, und die Maschen in den Flügeln nicht unter zwei
Zoll und in der Mettritze nicht unter einem und einem halben Zoll im Quadrat
groß sein. 4
Bei dieser Fischerei ist ausnahmsweise das Pumpen und Jagen gestattet.
Dieselbe beginnt am 15. September und dauert bis zum Eintritt des Winters.
. 23.
Bei großen Lachswehren dürfen die Maschen in der Netzwand (Tinklas-
ßaunamassis) bei einer Geldsirafe bis funfzig Thaler nicht enger als drei Zoll
im Quadrat sein. , ,
Die Laͤnge und Breite der Netze selbst richtet sich nach der jedesmaligen
Breite und Tiefe des Stromes, welcher queruͤber mit der Lachswehre (Takisch
oder Takisza) verstellt wird.
Diese duͤrfen zwar die ganze Breite des Stromes einnehmen, muͤssen
aber so eingerichtet sein, daß an der einen Uferseite ein Theil des Netzes ohne
Schwierigkeit gesenkt oder weggenommen und so die zur Durchfahrt der Kaͤhne
und Holzfloͤße erforderliche Oeffnung gewonnen werden kann. Um den Lachs-
fang nicht zu siören, dürfen Kähne nur bei Tage und nur mit gestrichenen
Segeln durchgehen. Den Holzflößern ist der Durchgang nur in den beiden
letzten Tagesstunden vor Sonnenuntergang gestatte. Das Oeffnen und Wieder-
verschließen des Durchgangs liegt den Pächtern der Lachswehre ob.
Den Pächtern der großen Lachswehre bei Skirwieck und Schiesche bleibt
es nachgelassen, vor ihren Lachswehren, so oft die Witterung es zuläßk, eine
Fischerei mit Kähnen anzuordnen. Zu dem Ende können sie ein Zugnetz (Leido-
massis oder Tinklas-Leidzamaßis), und ein Vorstellnetz (Metomage, oder Tinklas-
Mettomaßis) zu Hülfe nehmen und solche zur Beförderung des Lachsfanges,
nach Art der kleinen Fischerei, mit Böten durchziehen. Die Maschen in diesen
Netzen dürfen aber durchgängig nicht enger, als drei Zoll im Quadrat sein,
(Nr. 2534.) wi-
Fischerei.
3) Stellfische-
rel.
a. Lachsfische-
reien.
aa. mit großen
Lachswehren.