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wollen, nachgesucht wird. Die rechtliche Wirkung des Vernoge- beginnt in
diesem Falle mit der Anfangsstunde desjenigen Tages, von welchem das Ge-
nehmigungsdekret der Feuersozietaͤts-Direktion datirt ist, oder wenn das zur
Versicherung angemeldete Gebaͤude zu dieser Zeit noch bei einer andern Sozie-
taͤt versichert ist, mit dem in dem Genehmigungsdekrete der Direktion zu be-
zeichnenden Zeitpunkte, wo diese Versicherung ablaͤuft.
Der gaͤnzliche Austritt aus der Sozietaͤt, soweit er sonst gestattet ist
(9. 38.), oder durch das Niederreißen, durch Brand oder durch sonstige das
Gebäude zerstörende Ereignisse nöthig wird, findet halbjährig mit dem letzten
Jumi und letzten Dezember statt, ebenso die freiwillige Herabserung der Ver-
sicherungssumme.
Die nothwendige Herabsetzung G. 11.) tritt sofort, nachdem sie festgestellt
ist, in Wirkung. In allen Fällen müssen aber die Beiträge für diese ausschei-
denden, oder in der Versicherung herabgesetzten Gebäude noch für das Halb-
jahr, in welchem der Austritt oder die Herabsetzung stattfand, voll entrichtet
werden.
S. 7.
5. Höhe der Die Versicherungssumme darf den gemeinen Werth derjenigen Theile des
Lercherunz", versicherlen Gebäudes, welche durch Feuer zerstört oder beschadigt werden kön-
nen, niemals übersteigen.
Jedoch werden nur Grund= und Kellermauern als durch das Feuer nicht
zerstörbar angesehen.
K. 8.
Mit Beobachtung dieser Beschränkungen (G. 7.) hängt die Bestimmung
der Summe, auf welche ein Gebaudebesitzer bei der Sozietät Versicherung neh-
men will, von ihm selbst ab, nur muß diese Summe in Wurzeln, das heißt
in Beträgen von zehn Thalern Preußisch Kurant, abgerundet sein.
C. 9.
Die Ermittelung und Bescheinigung des gemeinen Werths geschieht durch
die Ortspolizei, und Kommunalbehörde mit Vorbehalt der Prüfung der von
der Feuersozietäts-Direktion bestellten Bezirkskommissarien und Sachverständigen
nach den von der Feuersozietats-Direktion vorzuschreibenden Grundsätzen.
Die Ortspolizei= und Kommunalbehörde fungiren unentgeltlich. Wird
von den Ortsgerichten aber die Anfertigung der Deklarationen verlangt, so ge-
bühren ihnen für die dreifache Ausfertigung vier Silbergroschen bei Versiche-
rung einer Gärtner= oder Häuslerstelle, und sechs Silbergroschen bei Versiche-
rung jedes größeren Gehofts, sowie einer Fabrikanlage. Diese Kosten trägt
der Gebäudebesitzer.
Wird die neue Deklaration in Folge nothwendig gewordener Herabsetzung
der Versicherung bedingt, so sind die Ortsgerichte zur unentgeltlichen Aus-
Sullung der von der Sozietät zu verabfolgenden delarationsformuar. ver-
pflichtet.
Die