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Gesetz-Sammlung
für die
Königlichen Preußischen Staaten.
Nr. 16. —
Inhalt: Verordnung, betreffend die Ausführung des Fischereigesetzes in der Rheinprovinz, S. 107. —
Bekanntmachung der nach dem Gesetz vom 10. April 1872 durch die Regierungs-Amtsblätter
publizirten landesherrlichen Erlasse, Urkunden 2c., S. 118.
(Nr. 9900.) Verordnung, betreffend die Ausführung des Fischereigesetzes in der Rheinprovinz.
Vom 3. Mai 1897.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen rc
verordnen auf Grund und zur Ausführung des Fischereigesetzes vom 30. Mai 1874
(Gesetz Samml. S. 197 ff.) und des Vertrages zwischen Deutschland, den Nieder-
landen und der Schweiz, betreffend die Regelung der Lachsfischerei im Strom-
gebiete des Rheines, vom 30. Juni 1885 (Reichs Gesetzbl. von 1886 S. 192 ff.)
für die Rheinprovinz, mit Ausnahme der Preußisch Luxemburgischen Grenzgewässer,
nach Anhörung des Provinziallandtages, was folgt:
F. 1.
Zu FK. 22 Ziffer 1 des Gesetzes.
Beim Fischfang in nicht geschlossenen Gewässern finden folgende Vorschriften
Anwendung:
1) Die Fischerei auf Fischlaich ist verboten.
2) Fische der nachbenannten Arten dürfen nicht gefangen werden, wenn sie,
von der Kopfspitze bis zum Ende der Schwanzflosse gemessen, nicht
mindestens folgende Länge haben:
Stör (Acipenser sturio .t.) . . .. 100 cm
Lachs (Salm, Salmo salar LJ.) 50
Große Maräne (Madue-Maräne) (Coregonus
maraena Blocöhr)r)r) ... 40
Eesetz. Samml. 1897. (Tr. 9900.) 22
Ausgegeben zu Berlin den 10. Mai 1897.