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Gesetz, die Todeserklärung der in Folge des Krieges von 1866 vermißten Personen betr.
Cudwig U.
von Gottes Gnaden König von Bayern, Pfalhgraf bei Rhein,
Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben ete. ete.
Wir haben nach Vernehmung Unseres Staatsrathes beschlossen, zum Behufe der
Verabschiedung des Antrages, welcher durch Gesammtbeschluß der Kammer der Reichsräthe
und der Kammer der Abgeordneten bezüglich der Ausdehnung des Gesetzes vom 29. December
1873 über die Todeserklärung der im Kriege von 1870/71 vermißten Personen auf die in
Folge des Krieges von 1866 Vermißten an Uns gebracht worden ist, diesem Antrage
Unsere Genehmigung zu ertheilen, und verordnen demgemäß mit Gesetzeskraft, was folgt:
Einziger Artikel.
Das Gesetz vom 29. December 1873, die Todeserklärung der in Folge des Krieges
von 1870/71 vermißten Personen betreffend, findet gleichmäßige Anwendung auf diejenigen,
welche an dem Kriege des Jahres 1866 auf Seiten ker bayerischen Truppen Theil genommen
haben, wenn sie in Folge des Krieges vermißt werden und seit dem Friedensschlusse (3. Sep-
tember 1866)) von ihrem Leben eine Nachricht nicht eingegangen ist.
Als Todestag der Vermißten (Artikel 14 des Gesetzes vom 29. December 1873) gllt
hier der 1. Oktober 1866.
Gegeben Hohenschwangau, den 27. Juli 1874.
Ludwig.
v. Pfrehschner. Frhr. p. Pranchh. Dr. v. Lut. Dr. v. Fäustle, Perr. v. Schubert,
Nach dem Befehle Seiner Majestät des Königs:
der Generalsecretär des Staatsrathes,
A. M. Wigard.