Full text: Gesetz- und Verordnungs-Blatt für das Königreich Bayern. 1885. (12)

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4) Bei der graphischen Berechnung werden die Grundstücke in passende Figuren, 
speziell in Vierecke oder Trapeze mittelst feiner Bleilinien zerlegt. Die Berechnung der 
Vierecke erfolgt, indem man mit feinem Bleistift. durch einen der Endpunkte eine Parallele 
zu der Diagonale des Vierecks zieht und diese durch eine nach der letzten Ecke der Figur 
gehende Senkrechte schneidet. Selbstverständlich ist es unnöthig, Parallele und Senkrechte 
ganz auszuziehen, vielmehr wird ihr bloßer Durchschnitt genügen. Das halbe Produkt aus 
Diagonale und Senkrechte ist dann die Fläche. Bei der Figureneintheilung ist besonders 
darauf zu sehen, einmal daß beide Faktoren so viel als möglich gleich werden, dann daß 
die Parallele thunlichst in der Nähe des Eckpunktes, durch welche sie gezogen wurde, ge- 
schnitten werde. 
8 62. 
1) Zum Eintrage der Resultate der Einzelberechnung dient das Formular Anlage 23. 
Hiebei ist in Columne 2 außer der Berechnungsart — nach Originalmaaßen mit dem Zeichen: o. 
mit dem Planimeter durch: p, wenn graphisch durch das Zeichen: 9 — auch die Kulturart 
des Grundstückes und zwar mit den in § 44 Ziffer 5 angeordneten Abkürzungen vorzutragen. 
2) Fällt ein Blatt in mehrere Gemeindebezirke, so ist die Reihenfolge der Berechnung 
zunächst nach Gemeinden in alphabetischer Ordnung zu trennen. Innerhalb der einzelnen 
Gemeinden sind bei Flächenabschluß nach Blättern (vergl. § 58 Ziffer 1) die einzelnen 
Grundstücke ausschließlich nach der Reihenfolge ihrer Plannummern, von der niedersten zur 
höchsten ansteigend, vorzutragen. Bei Flächenabschluß nach Controlmassen (vergl. § 58 
Ziffer 1) ist innerhalb eines jeden für sich abzuschließenden Polygons gleichfalls die natür- 
liche Reihenfolge der Plannummern zu beobachten. Liegen bei unregelmäßigem Zuge der 
Gemeindegrenzen einzelne Grundstücke einer Gemeinde in einem Polygone, welches der 
Hauptsache nach einer anderen Gemeinde angehört, so sind sie in dem letzteren Polygon an 
der treffenden Stelle zwar in der ersten Columne anzuführen, daneben aber ist auf das 
Polygon hinzuweisen, wo ihre Berechnung erfolgt ist. Die letztere ist in solchen Fällen 
innerhalb der Polygone gemeindeweise zu ordnen. 
3) Die Produkt-Bildung für die Flächenberechnung findet unter Benützung von 
Multiplikations-Tabellen statt.
	        
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