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16. Das Gespinnst oder Gewebe ist in kleine Stücke zu zerschneiden, welche in eine
tubulirte Retorte aus Kaliglas von etwa 400 cem Inhalt zu bringen und mit 100 ccm
reiner Salzsäure von 1,0° spez. Gewicht zu übergießen sind. Der Hals der Retorte sei
ausgezogen und in stumpfem Winkel gebogen. Man stellt dieselbe so, daß der an den
Bauch stoßende Theil des Halses schief aufwärts, der andere Theil etwas schräg abwärts
gerichtet ist. Letzteren schiebt man in die Kühlröhre eines Liebig'schen Kühlapparates und
schließt die Berührungsstelle mit einem Stücke Kautschuckschlauch. Die Kühlröhre führt man
luftdicht in eine tubulirte Vorlage von etwa 500 ccm Juhalt. Die Vorlage wird mit
etwa 200 ccm Wasser beschickt und, um sie abzukühlen, in eine mit kaltem Wasser gefüllte
Schale eingetaucht. Den Tubus der Vorlage verbindet man in geeigneter Weise mit einer
mit Wasser beschickten Péligot'schen Nöhre.
17. Nach Ablauf von etwa einer Stunde bringt man 5 ccm einer aus Krystallen
bereiteten kaltgesättigten Lösung von arsenfreiem Eisenchlorür in die Retorte und erhitzt
deren Inhalt. Nachdem der überschüssige Chlorwasserstoff entwichen, steigert man die Tem-
peratur, so daß die Flüssigkeit ins Kochen kommt und destillirt, bis der Inhalt stärker zu
steigen beginnt. Man läßt jetzt erkalten, bringt nochmals 50 ccm der Salzsäure von
10° spez. Gewicht in die Retorte und destillirt in gleicher Weise ab.
18. Die durch organische Substanzen braun gefärbte Flüssigkeit in der Vorlage
vereinigt man mit dem Inhalt der Péligot'schen Röhre, verdünnt mit destillirtem Wasser
etwa auf 600 bis 700 cocm und leitet, aufangs unter Erwärmen, dann in der Kälte,
reines Schwefelwasserstoffgas ein.
19. Nach 12 Stunden filtrirt man den braunen zum Theil oder ganz aus or-
gauischen Substanzen bestehenden Niederschlag auf einem Asbestfilter ab, welches man durch
entsprechendes Einlegen von Asbest in einen Trichter, dessen Röhre mit einem Glashahn
versehen ist, hergestellt hat. Nach kurzem Auswaschen des Niederschlags schließt man den
Hahn und behandelt den Niederschlag in dem Trichter unter Bedecken mit einer Glasplatte
oder einem Uhrglas mit winigen cem Bromsalzsäure, welche durch Auflösen von Brom in
Salzsäure von 1/5° spez Gewicht hergestellt worden ist. Nach etwa halbstündiger Ein-
wirkung läßt man die Lösung durch Oeffnen des Hahns in den Fällungskolben abfließen,
an dessen Wänden häufig noch geringe Antheile des Schwefelwasserstoff-Niederschlages haften.
Den Räückstand auf dem Asbestfilter wäscht man mit Salzsäure von 1/09 spez. Gewicht aus.
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