Full text: Gesetz- und Verordnungs-Blatt für das Königreich Bayern. 1912. (39)

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d) chronischer Durchfall mit starker Störung der Ernährung bei Ausschluß anderer 
Ursachen — wie namentlich Verabreichung abführend wirkenden Futters, 
Vorliegen der sogenannten spezifischen (paratuberkulösen) Darmentzündung — 
(Verdacht der äußerlich erkennbaren Darmtuberkulose.). 
2. Hohe Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins der Tuberkulose. 
Bei einem Rinde ist das Vorhandensein der Tuberkulose als in hohem Grade wahr- 
scheinlich anzusehen, wenn durch die Untersuchung festgestellt ist, daß mindestens folgende 
Krankheitsmerkmale bestehen: 
à) Rasselgeräusche im Bereiche der Lungen in erheblicherer Ausbreitung und anfallsweise 
auftretender, matter und tonloser Husten bei Ausschluß anderer Ursachen sowie starke und 
fortschreitende Störung der Ernährung 
oder Rasselgeräusche im Bereiche der Lungen mit freiwillig auftretendem Husten, ferner 
Störung der Ernährung und Vorhandensein harter, scharf abgegrenzter Knoten in fühlbaren 
Lymphdrüsen oder unzweifelhafter Erscheinungen der Tuberkulose eines anderen Orgaus — 
wie eines Gelenkes, der Augen, Gehirnhäute, Hoden — 
oder Rasselgeräusche im Bereiche der Lungen mit freiwillig auftretendem Husten, ferner 
Störung der Ernährung und häufigerem, ohne erkennbare Ursache auftretenden Aufblähen, 
sofern vollkommen zuverlässige Angaben hierüber vorliegen, 
(hohe Wahrscheinlichkeit des Vorliegens der äußerlich erkennbaren Lungentuberkulose); 
b) harte, knotige, schmerzlose, nicht vermehrt warme Anschwellung eines oder mehrerer 
Euterviertel:), ohne daß die Milch aus dem oder den erkrankten Eutervierteln sinnfällig 
verändert ist oder anfänglich verändert war, und Vergrößerung der Euterlymphdrüsen sowie 
stark fortschreitende Störung der Ernährung 
oder die gleichen Erscheinungen an dem Euter und den Euterlymphdrüsen und Vor- 
handensein von harten, scharf abgegrenzten Knoten in den vergrößerten Euterlymphdrüsen, 
(hohe Wahrscheinlichkeit des Vorliegens der Eutertuberkulose); 
I) schleimig-eitriger oder eitriger, nicht übelriechender, in der Regel nur spärlicher 
Ausfluß aus der Scheide bei Ausschluß einer anderen Ursache oder Umrindern oder unregel- 
mäßiges Rindern auch ohne Ausfluß aus der Scheide, sofern daneben gleichzeitig festzustellen sind: 
entweder starre Beschaffenheit der Gebärmutterhörner oder Eileiter, 
oder harte, scharf abgegrenzte Knoten in den inneren Darmbeinlymphdrüsen, 
(hohe Wahrscheinlichkeit des Vorliegens der Gebärmuttertuberkulose); 
— – — — 
1) Außerlich ertennbare Darmtuberkulose ist beim Rinde sehr selten. 
2) Der bezeichneten Anschwellung eines oder mehrerer Cuterviertel ist das Vorhandensein harter, schmerzloser 
Knoten im Innern eines oder mehrerer GEuterviertel gleich zu erachten, die sich erst nach dem Ausmelken beim 
Durchtasten der Euterviertel bemerkbar machen.
	        
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