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* 57. Nach dieser Anzeige hat das Gericht dem angegebenen Schuldner des Ver-
urtheilten schriftlich aufzulegen, daß er bis auf weitere gerichtliche Anordnung von dem
Betrage seiner Schuld, bei Vermeidung nochmaliger Erstattung, an seinen Gläubiger,
dessen Cessionar oder deren Bevollmächtigten, wenn die Cession ihm nicht vor Behändi-
gung der Auflage bekannt geworden, nichts auszahlen oder abliefern, vielmehr diesen Schuld-
betrag, oder doch soviel davon, als zu Tilgung der ausgeklagten Schuld seines Gläubigers
erforderlich ist, zur Verfallzeit des Ganzen oder der zunächst zablbaren Theile beim Voll-
streckungsgericht niederlegen solle.
Zugleich ist derselbe zu bedeuten, ekwanige Erinnerungen gegen die getroffene Anordnung
binnen acht Tagen dem Gericht mitzutheilen.
Diese Verfügung ist ohne allen Verzug dem Schuldner zuzustellen, oder, dafern der-
selbe einem andern Gericht unterworfen ist, mittels Ersuchungsschreibens an dieses Gerichr
abzusenden, welches sodann die Einhändigung sofort zu bewerkstelligen hat.
§ 58. ODem Verurtheilten selbst hat das Gericht gleichzeitig anzudeuten, daß er sich
jeder Verfügung über die als Hilfsgegenstand angegebene Forderung enthalte, auch die ek-
wa darüber vorhandenen und in seinem Besitz besindlichen Urkunden, bei Vermeidung ge-
richtlicher Wegnahme derselben, in einer zu bestimmenden kurzen Frist an das Gericht
abgebe.
* § 59. Durch Einhändigung der Verfügung an den Schuldner des Verurtheilten
(& 57) erlangt der obsiegende Theil an der in Beschlag genommenen Forderung dasselbe
Fecht, welches ihm zustehen würde, wenn sein Schuldner ihm selbige zum Behuf der Be-
friedigung freiwillig abgerreten hätte.
§ 60. Ist die Forderung eine hypothekarische, so hat das Gericht zugleich dafür zu
sorgen, daß die Angabe derselben zum Hilfsgegenstande im Verpfändungsbuche angemerkr
werde.
Durch diese Handlung der zuständigen Hypothekenbehörde gehe das mit der Forderung
verbundene Unterpfandsreche auf den daraus zu befriedigenden Gläubiger über.
& 61. Wenn die angegebene Forderung entweder gar niche, oder doch nicht in dem
bezeichneten Umfange besteht, oder wenn sse schon vor Erlassung des Verbors mie Borwis-
sen des Schuldners einem Andern abgetreten oder verpfändet worden ist; gleichwohl aber
der Schuldner dieß binnen der ihm zum Vorbringen seiner Einwendungen gesetzten Frist
(& 57) anzuzeigen unterläßt; so wird er zwar hierdurch der Einreden, welche ihm bin-
sichtlich des Anspruchs selbst zustehen, nicht verlustig; er hafter jedoch für den vergeblichen
Kostenaufwand, den etwa jene Unterlassung zur Folge hat.
& 62. Bringt der Schuldner Einwendungen vor, so har das Gericht sse beiden Par-
theien mitzutheilen, und dem obstegenden Theile es zu überlassen, ob derselbe den Anspruch
an die Forderung aufgeben, und andere Befriedigungsmittel wählen, oder zu Beseitigung
der vorgebrachten Einwendungen geeignere Anträge stellen will.