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Landesfürsten einzuholende Bestätigung der Lehnsgüter, die der
Krone 1 Million Taler einbrachte.
König Anton fand bei seinem Regierungsantritt das Land
von einer konfessionellen Erregung ergriffen, die um so tiefer
ging, je geringer sich das politische Leben entwickeln konnte.
Denn die Presse war seit den Karlsbader Beschlüssen völlig ge-
fesselt. Das einzige politische Blatt war die „Leipziger Zeitung“,
Eigentum der Regierung, aber von ihr verpachtet; natürlich durfte
sie nur bringen, was der Eigentümerin bequem war. Alle anderen
Blätter waren nur sog. Intelligenzblätter, d. h. für geschäftliche
und Familienmitteilungen bestimmt. Nur ein Blatt machte eine
merkwürdige Ausnahme, nämlich die von dem jungen Pastor
K. E. Richter in Zwickau redigierte „Biene“. Wer etwas über
die Willkür und Lotterwirtschaft in den städtischen Magistraten,
über Ungerechtigkeit und Bestechlichkeit der Patrimonialgerichts-
barkeit zu klagen hatte, der wandte sich, natürlich anonym oder
mit der Bitte um Verschweigung seines werten Namens, an das
liebe „Bienchen“ und fand deren Spalten für seinen Zorn ge-
öffnet. Daß hier die Zensur einen freieren Spielraum ließ, lag
in dem Bestreben der Regierung, sowohl der großen Macht der
Magistrate als der Patrimonialgerichtsbarkeit durch Diskre-
ditierung das Ende vorzubereiten. Freilich überlegte man sich
dabei nicht, daß der einmal wachgerufene Geist der Kritik nicht
bei diesen beiden, auch der Regierung unangenehmen Objekten
Halt machen würde. So erregte immer wieder das ganz will-
kürliche Auftreten der Polizei, die immer mehr zutage tretende
Allmacht des leitenden Ministers, die nur auf persönlicher Be-
vorzugung begründete rasche Karriere von Leuten, die sich in
Liebedienerei und Strebertum auszeichneten, allenthalben Mißbe-
hagen und Unzufriedenheit. Namentlich fiel es auf, daß der
Minister ein besonders wohlwollendes Gedächtnis für Leute hatte,
die dem Gottesdienste der böhmischen Brüdergemeinde, bei dem
Einsiedel nie fehlte, regelmäßig anwohnten. Wie schon erwähnt,
machte sich seit dem Schluß der napoleonischen Kriege eine strengere
Richtung in der protestantischen Kirche bemerklich, die den Ratio-
nalismus des 18. Jahrhunderts von den Kanzeln, aber nicht ohne