Artikel 21.
Gegen Zahlung der oben genannten Zölle, welche
künftig nicht erhöht werden dürfen, soll es den Unter-
thanen der Deutschen contrahirenden Staaten frei-
stehen, von Deutschen und fremden Häfen in das
Königreich Siam einzuführen und ebenso, wohin
sie wollen, auszuführen alle und jede Waare, welche
nicht am Tage der Unterzeichnung des gegenwärtigen
Vertrags der Gegenstand eines förmlichen Verbots
oder eines besonderen Monopols ist. Indessen behält
die Siamesische Regierung sich das Recht vor, die
Ausfuhr von Reis zu verbieten, wenn ihrer Mein-
ung nach Grund vorliegt, einen Mangel im Lande
zu befürchten. Doch soll ein solches Verbot, welches
einen Monat, bevor es in Kraft tritt, zu publiciren
ist, auf die Erfüllung von Contracten, welche in
gutem Glauben vor der Publication desselben ab-
geschlossen sind, keinen Einfluß üben, und sollen
Deutsche Kaufleute die Siamesischen Behörden von
jedem Contracte in Kenntniß setzen, den sie vor dem
Verbote abgeschlossen haben. Auch soll es erlaubt
sein, daß Schiffe, welche zur Zeit der Ankündigung
des Ausfuhrverbots bereits in Siam angekommen,
oder welche von China und Singapore aus nach
Siam unterwegs sind, und die dortigen Häfen eher-
verlassen haben, als das Ausfuhrverbot daselbst be-
kannt sein konnte, mit Reis behufs Ausfuhr desselben
beladen werden. Sollte die Siamesische Regierung
demnächst den Zoll auf irgend welche, in Siame-
sischen oder anderen Schiffen ein= oder ausgeführte
Waaren herabsetzen, so sollen die Vortheile solcher
Herabsetzung sofort auch den gleichen Erzeugnissen
zu Gute kommen, welche in Schiffen der Deutschen
contrahirenden Staaten ein= oder ausgeführt werden.
1864.
Article 21.
On paying the duties above mentioned,
which are not to be augmented in future,
subjects of the contracting German States
Shall be at liberty io import into the King-
dom of Siam from German and foreign ports,
and likewise to ekport for all destinations,
all goods, which on the day of the signing
of the present treaty are not the object of
à formal prohibition or a special monopoly.
The Siamese Government reserves to itself
however ihe right of prohlbiting the expor-
tation of rice, whenever it shall find reason
to apprehend a dearth in the country. But
Such prohibition, which must be published
one month before being enforced, shall not
interfere with the fullllment of contracts
made bona lde before its publication; Ger-
man merchants shall however inform the
Siamese authorities of any bargains thev
have concluded previously to the prohibi-
tion. It shall also be permitted, that ships,
which have arrived in Siam at the time of
the publication of said prohibition, or are
on their way to Siam from Chinese ports
or from Singapore, if they have left these
ports before the prohibition to export could
be known there, may be laden with rice
for xportation. Should the Siamese Go-
vernment here-after reduce the duties on
goods imported or exported in Siamese or
other bottoms, vessels belonging to anv of
the contracting German States, which im-
port or export similar produce, shall imme-
diately participate in the benelits accruing
from such a reduction.
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