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Gesetz- und Verordnungsblatt
für das Königreich Sachsen.
22. Stück vom Jahre 1899.
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JInhalt: Nr. 98. Gesetz, die Anlegung von Mündelgeld betr. S. 619. — Nr. 99. Ausführungsverord-
nung hierzu. S. 620. — Nr. 100. Bekanntmachung, betr. die Abkürzung der Jahreszahl bei der
Entwerthung der Urkundenstempelmarken im Jahre 1900. S. 621.
Nr. 98. Gesetz,
die Anlegung von Mündelgeld betreffend;
vom 22. Dezember 1899.
Wan, Albert, von GOTTES Gnaden König von Sachsen
2c. 2c. 2c.t
verordnen mit Zustimmung Unserer getreuen Stände was folgt:
§ 1. Zur Anlegung von Mündelgeld sind außer den im § 1807 des Bürgerlichen
Gesetzbuchs bezeichneten Forderungen und Werthpapieren geeignet:
1. die Schuldverschreibungen, die von einer sächsischen kommunalen Körperschaft oder
einer Kreditanstalt einer solchen Körperschaft oder von einer sächsischen Kirchen-
oder Schulgemeinde ausgestellt sind;
2. die Pfandbriefe und gleichartigen Schuldverschreibungen der Landständischen Bank
des Königlich Sächsischen Markgrafthums Oberlausitz, des erbländischen ritter-
schaftlichen Kreditvereins im Königreiche Sachsen und des Landwirthschaftlichen
Kreditvereins im Königreiche Sachsen;
3. die Anlehnsscheine der Kommunalbank des Königreichs Sachsen, die Hypotheken-
pfandbriefe Serie I, II, III der Sächsischen Bodenkreditanstalt in Dresden, die
Hypothekenbank= und Anlehnsscheine Serie B, C, D, E, F, VII und VIII der
Leipziger Hypothekenbank.
Ausgegeben zu Dresden den 27. Dezember 1899. 91