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mann (I058 Buß). — Die Donau tft der bebeutendfte Fluß bes
Kretfes; fie durchzieht aber nur auf eine kurze Strede den nörblichen
Theil in der Richtung von Welten nah Dften. Folgende Nebenfläffe
durdfließen ganz oder theilmeile ben Krei8 und münden in Die Donau,
nämlich: Der Lech, die far mit der Ammer und Xoifach und ber
rn mit der Mangfall und Salza. Oberbayern ift überaus reich an
Seen. Die wichtigften find: der Wurmz= oder Starnbergerfee mit
einer höchft freundlichen Umgebung, der Tegernfee, der Chiemfee mit
trei Sinfeln und der Königs- oder Bartholomäußfee, berühmt Durch
jein vielfaches Echo. — Die Bewohner Oberbayerns treiben größtentheilg
Aderbauumd VBichzudt. Meltberühint ıft aber der Kunftflerß der Be:
wohner von Berchtedgaden in Werfertigung hölgerner md beinerner
MWaaren. Von den Städten des Freies find bemerfenswerth: Sngolftadt
an der Donau, eine anjehnliche Teftung, mit 19,000 Einwohnern, —
Freifing an der Siar, Dabau, Starnberg, Tegernfee und
Rofenheim, — Mühldorf am Inn, in deffen Nah das Dorf Ampfina
liegt, wo Xudwig der Bayer 1322 Friedri den Schönen von
Dfterreich befiegte — Berchtesgaden, Reichenhall und Zraunftein
mit bedeutenden Salzfiedereien — Hichach, in Deffen Nähe das SchIoß
Mittelsbach fich befindet. Don allen aber verdient Die große und
höne Stadt München hier ausführlicher befchrieben zu werben.
6. Miinchen.
München, die fehöne Haupt- und Nefidenzftadt des König:
reich8 Bayern, Liegt auf dem Linfen Ufer der Sfar, in einer Ebene,
welche nftlid) von Hügel umgremzt ift. Ungeachtet dev fühlichen Lage
der Stadt ift Das Stlima, wegen ber von ben bayerifchen und tyroler
Sebirgen her wehenden L2uft, mehr raud) ald mild. Die Stadt Diünchen
bejaß Shen im 11. und 12. SSahrhundert einigen, Doch nur geringen Um:
fang und war Damald unter den Namen Munichen befannt. Geit
Anfang Diejed Sahrhunderts ift fie Durch neue Stadttheile und Bor:
jtäbte bedeutend vergrößert und hat jeßt iiber 167,000 Einmwohner.
Sn den lebten 30 Sahren ift München Dur ausgezeichnete Baumwerte
Io verfchönert worden, daß Tremde von Nah und Fern dorthin reifen,
um bie vielen SHerrlichfeiten zu befchauen. Die meiften Diefer Bau:
werfe find von König Yudwig I, dem Großvater De3 jeht regierenden
Königs Rudiwig IL, gegründet. hm zu Ehren ift auf den Odeonsplas
ein jchönes Meiterftandbild errichtet. Die von ihm ganz neu angelegte
Ludwigsftraße beginnt mit der Feldherru-Halle, welche die Erzitand-
bilder der bayerifchen Feldherren Tilly und Wrede enthält, und
fchließt mit dem zu Ehren de8 bayerischen Hceere8 erbauten Sieged-
Thor, Diefe ganze Straße Lbefteht faft nur aus VBracdtbauten,
unter welchen das Bibliothef-.und Univerfitäts:Gebände bie fchönften
find. Mn der vom verftorbenen Könige ausgebauten Dlaxrimiltan-
ftraße fteht Das große neue Megterungsgebäude und vor bemfelben
bad Reiterftandkild des im ruffiihen Kriege (1812) gefallenen