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Gebete
1. Morgengebet.
Gelobet seist du, Gott der Macht,
Gelobt sei deine Treue,
Dass ich nach einer sanften Nacht,
Mich dieses Tages freue!
Lass deinen Segen auf mir ruhn,
Mich deine Wege wallen,
Und lehre du mich selber thun
Nach deinem Wohlgefallen!
Nimm meines Lebens gnädig wahr!
Auf dich hofft meine Seele;
Sei mir ein Retter in Gefahr,
Ein Vater, wenn ich fehle!
Gib mir ein Herz voll Zuversicht,
Erfüllt mit Lieb und Ruhe,
Ein weises Herz, das seine Pflicht
Erkenn’ und willig thue;
Dass ich als ein getreuer Knecht
Nach deinem Reiche strebe,
Gottselig, züchtig und gerocht
Durch deine Gnade lebe;
Dass ich, dem Nächsten beizustehn,
Nie Müh’ und Arbeit scheue,
Mich gern an And’rer Wohlergehn
Und ihrer Tugend freue;
Dass ich das Glück der Lebenszeit
In deiner Fnrcht geniesse,
Und meinen Lauf mit Freudigkeit,
Wann dn gebentst, beschliesse !
(Christian Fürchtegott Gellert.)
2. Tischgebete.
(Vor dem Essen.)
Speis’ uns, 0 Gott, deine Kinder!
Tröste die betrübten Sünder!
Sprich den Segen zu den Gaben,
Dis wir jetzo vor uns haben,
Dass sie uns zu diesem Leben
Stärke, Kraft und Nahrung geben,
Bis wir endlich mit den Frommen
Zu der Himmelsmalilzeit kommen
(Johann Ileermann))
(Nach dem Essen.)
Dankt dem Herrn, denneristfreundlich,
Und seine Güte währet ewiglich!
Der als ein barmherziger Gott
Uns dürftige Kreaturen gespeiset hat!
Wir bringen dir mit Innigkeit
Lob und Preis, o Vater in Ewigkeit,
Durch Jesum Christum, deinen Sohn,
Unsern Mittler auf deinem Thron.
Der helf’ uns allesammt zugleich
Zu Erben in seines Vaters Reich!
Zu Ehren seinem heiligen Namen!
Dess sprechen wir fröhlich: Amen! Amen!
(Nach Michacl Woiss.)
3. Abendgebet,
Für alle Güte sel gepreist,
Gott Vater, Sohn und heil’ger Geist!
Ihr’r bin ich zu geringe.
Vernimm den Dank und Lobgesang,
Den ich dir kindlich bringe!
Du nahmst dich meiner herzlich an,
Hast Grosses heut’ an mir gethan,
Mir mein Gebet gewähret,
Hast väterlich mein Haus und mich
Beschützet und genähret.
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Herr, was ich bin, ist deinGeschenk,
Der Geist, mit dem {ch dein gedenk,
Ein ruhiges Gemüthe;
Was ich vermag bis diesen Tag,
Ist Alles deine Güte.
Sei auch nach deinerLieb’und Macht,
Mein Schutz und Schirm iin dieserNacht
Vergib mir meine Sünden!
Und kommt mein Tod, Herr Zebaoth,
So lass mich Gnade Anden!
(Christian Fürchtegott Gellert.)
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