mehr vor, sie waren vielmehr schon vorher durch die Nachforschungen 
des Auswärtigen Amtes beseitigt worden. Ahnliche Einwendungen 
erhob der Führer der Konservativen, Graf Limburg-Stirum, im 
preußischen Abgeordnetenhause. Marschall setzte sich hiergegen im 
Reichstage am 5. Februar 1897 in einer Debatte über die poli— 
tische Polizei mit durchschlagenden Gründen zur Wehr. Er kehrte 
den Spieß um in den Schlußworten seiner Rede: „Graf Limburg— 
Stirum wünschte, daß man den Mantel des Dienstgeheimnisses über 
diese ganze Angelegenheit geworfen hätte. Aber dieser Mantel hätte 
mit dem Polizeibeamten auch das gute Recht, die Ehre und die 
Integrität des Auswärtigen Amts verhüllt. Der Beamte, der ge- 
fehlt hat, wäre geschützt worden, aber die Herren, die sich nichts 
zuschulden kommen ließen, wären erst recht bloßgestellt worden. 
Dies wäre ein Verfahren, das mit den besten preußischen Tradi- 
tionen in direktem Widerspruch gestanden hätte.“ 
Unter normalen Verhältnissen hätten wohl die Mißstände in 
der Handhabung der politischen Polizei mit weniger Geräusch ab- 
gestellt werden können, aber die Zustände waren eben infolge der 
tiefen Erregung jener Zeit über das Scheiden des Altreichskanzlers 
ganz außergewöhnlicher Art, und wenn selbst das Vorgehen nicht 
preußisch war, so waren doch seine Wirkungen gut deutsch. Vor 
allem: Die bösartigen Angriffe in der ausländischen Presse auf 
die Person des deutschen Kaisers als eines physisch, geistig, mora- 
lisch und finanziell kranken und heruntergekommenen Menschen 
hörten vollständig auf. In der südamerikanischen Presse fand ich 
später noch einmal Fährten, aber sie waren alt und verwittert. Ferner 
hatte das öffentliche Verfahren eine größere Vorsicht der deutschen 
Presse bei der Aufnahme von politischen Klatsch= und Skandal- 
geschichten zur Folge. Eine geheime Beratung im preußischen Staats- 
ministerium oder ein Disziplinarverfahren, bei dem sicherlich nie- 
mals ein Interessengegensatz zwischen dem Kommissar und seinen 
Agenten entstanden, d. h. sehr vieles im Dunkel geblieben wäre, 
hätte das nicht fertiggebracht, was Marschall mit Freimut und 
forschem Draufgehen erreichte. — 
Den Eifer, mit dem ich den Einfluß schädlicher Elemente 
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