rr— steht gegen eine Welt von Feinden, die es
vernichten wollen. Es wird ihnen nicht gelingen, unsere herrlichen
Truppen niederzuringen, aber sie wollen uns wie eine
belagerte Festung aushungern. Auch das wird ihnen nicht glücken.
denn wir haben genug Brotkorn im Lande, um unsere Bevolkerung bis zur
nächsten Ernie zu cernöhren. Nur darf nicht vergendet und die Brot-
frucht nicht an das Vieh verfüttert werden.
Haltet darum haus mit dem Brot, damit die Hoffnungen unserer
Feinde zuschanden werden.
Seid ehrerbietig gegen das tägliche Brot, dann werdet Ihr
es immer haben, mag der Krieg noch so lange dauern. Erzieht dazu
auch Eure Kinder.
Verachtet kein Stück Brot, weil es nicht mehr frisch ist. Schneidet
kein Stück Brot mehr ab, als Ihr essen wollt. Denkt immer an
unsere Soldaten im Felde, die oft auf vorgeschobenen
Posten glücklich wären, wenn sic das Brot hätten, das Ihr
verschwendet.
Eßt Kriegsbrot: es ist durch den Buchstaben K kenntlich. Es sättigt
und nährt ebenso gut wie anderes. Wenn alle es essen, brauchen wir nicht
in Sorge zu sein, ob wir immer Brot haben werden.
Wer die Kartoffel erst schält und dann kocht, vergeudek viel. Kocht
darum die Kartoffeln in der Schale. Ihr spart dadurch.
Abfälle von Kartoffeln, Fleisch, Gemüse, die Ihr nicht verwerten könnt,
werft nicht fort, sondern sammelt sie als Futter für das Vieh, sic werden
gern von den Landwirten geholt werden.
Die Befolgung dieser Mahnungen wird der Bebölkerung dringend aus
Herz gelegt.
Berlin, den 22. Dezember 1914.
Mahgistrat
der Königlichen Haupt= und Residenzstadt.
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