Full text: Das Civil-Medizinal-Wesen im Königreiche Bayern. 2. Band. Die Medizinalpolizei. (2)

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praktischen Jahreskurses belegt und unter genauer Angabe des 
Ortes, wo das Zulassungsdekret zugestellt werden soll, späte- 
stens bis zum 15. September bei der zuständigen Kreisregierung, 
Kammer des Innern (also entweder bei derjenigen zu München, 
oder zu Speyer, oder zu Würzburg) eingereicht werden. 
Die gedachten Kreisregierungen haben diese Gesuche sofort 
zu prüfen, und wenn die vorgelegten Zeugnisse genügend be- 
funden werden, das Zulassungs-Dekret mit Bekanntgabe des 
Prüfungstages auszufertigen, verspätete Gesuche aber, so wie 
Eandidaten, deren Zeugnisse zu erheblichen Bedenken bezüglich 
des Fleißes und Fortganges in der praktischen Ausbildung oder 
des sittlichen und sonstigen Verhaltens Anlaß geben, zurück- 
zuweisen. 
Das Zeugniß wird gegen Zahlung einer Prüfungstaxe 
von 6 fl. durch die Kreisregierung ausgefertigt. 
Die Aufstellung der Thierärzte aus der Zahl der in der 
praktischen Prüfung befähigt befundenen Candidaten erfolgt 
durch die Kreisregierungen mit besonderer Berücksichtigung der 
Anträge der Gemeinden, Distrikte, Bezirks-Comite's des land- 
wirthschaftlichen Vereines u. s. w. stets nur nach Einver- 
nehmung der Distrikts-Polizeibehörden und Gerichtsärzte und 
nach Eröffnung einer vierwöchentlichen Bewerbungsfrist im 
Kreisamtsblatte. 
Wo in einem Polizeibezirke mehrere Thierärzte aufgestellt 
sind, soll nach gutachtlicher Aeußerung der Distrikts-Polizeibe- 
hörde und des Gerichtsarztes durch die Kreisregierung der- 
jenige Thierarzt bestimmt und im Kreisamtsblatte bekannt 
gegeben werden, welchem die amtlichen Funktionen zukommen. 
Wenn für eine erledigte thierärztliche Stelle bisher ein 
Unterhaltsbeitrag nach Art. 27 Ziffer 7 des Gesetzes vom 
28. Mai 1852, die Distriktsräthe betreffend, noch nicht ermittelt 
war, oder wenn ein neuer thierärztlicher Distrikt gebildet wird, 
so ist vor Allem, und noch vor der Eröffnung des Bewerbungs- 
termins, auf eine Ermittlung eines solchen Beitrages, so wie 
überhaupt ständiger Bezüge für den Thierarzt hinzuwirken. 
Die Jahresberichte der Thierärzte sind von den Gerichts- 
ärzten im Original an die betreffende Kreisregierung und von 
dieser nach geschehener Benützung zugleich mit dem ärztlichen 
Jahresberichte des Kreises dem Staatsministerium des Innern 
einzusenden.
	        
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