Brencmann — Briefe. 419
Brencmann, Heinrich, 5 1680 in Rotterdam, wurde 1705 in Leyden
Doktor, dann Adv. im Haag, ging nach Florenz, um die Florentina zu studiren,
erschoß sich 1736.
Schriften: Diatriba in Herennü Modestini libr. singul —
dectae jur. Eir. Amstd. 1709. — Hist. Pand., Unr. 1222 uzularem. Rott. 1705 Fan
Lit.: Gebaueri narratio de H. Brencmanno, Gott. 1764. — Savigny, I. 132—
137; III. 448; VI. 369; Derselbe, Kl. Schriften, III. 22—27; im Eir #h ill. Heft 3
Nr. 15. — Rivier, 531. — Mommsen, Pandektenausgabe, p. XVIII. Teichmann. «
Brendel, Sebald, 5 1782 in Karlstadt a. M., dozirte kurze Zeit in Heidel-
berg hierauf lebte er eine Zeit lang in Bamberg und wurde 1819 zum Professor
in Würzburg ernannt, wo er auch Kirchenrecht vortrug. Im Jahre 1832 zum
Appell Gerpt. in Amberg ernannt, # 1844.
riften: Disputirsätze aus versch. Zweigen, 1812. — Spec. publ. sistens jur. suc-
Cess. etc., 1813. — Beleuchtung der Rede des Grafen Fontanes uo“ 16k. — Das Rüund de-
Verwaltung der milden Stiftungen, 1814. — Der Rheinische Bund oder die Löwengesell-
schaft 2c., 1814. — Betrachtungen über den Werth der Preßfreiheit, 1815. — Die Geschichte,
das Wesen und der Werth der Nationalrepräsentation, 2 Bde., 1817. — Handbuch des kath.
u. prot. Kirchenrechts, 2 Bde., I. Aufl. 1823, 1827, 1839 ff.; III. Aufl. 1840. — Ueber die
Kölner Angelegenheit, 1838.
Lit.: Neuer Nekrolog der Deutschen, XXII. 1844, I. Th. 1846, S. 829.
Bezold.
Bréquigny, Oudard Feudrix de, 5 1716 zu Granville, wegen Franz.
Urkunden nach England gesandt, Mitgl. d. Akad., 1795.
Schriften: Diplomata, charta . ad res Francicas spect., Par. 1791, ed. Pardessus
1843. Table chronolog. des diplomes, Par. 1769—1783, contin. par Pardessus 1850. —.
Lettres des rois de France, publ. par Champollion, 1839.
Lit.: Mohl, III. 19. — Biogr. universelle. Teichmann.
Bretonnier, Barthélemy Joseph, 5 zu Montrotier im Forez 1656,
Adv. beim Pariser Parlamente, 7 1727. Er war ein tüchtiger Romanist und
strebte in seiner Praxis und in seiner literarischen Thätigkeit nach Unifikation des
Rechts in Frankreich. Er gab die Werke von Henrys (s. diesen Art.) mit treff-
lichen Anmerkungen heraus und verfaßte den berühmten Recueil par ordre alpha-
bétique des principales questions de droit qui se jugent diversement dans les
divers tribunaux du royaume, avec des réflexions pour concilier la diversité de la
Jurisprudence et la rendre conforme dans tous les tribunaus. Das Werk hatte
5 Auflagen von 1718—1782.
Lit.: Vorrede zum Recueil. — Ferrière zu Taisand. — Bernardi in der Bio-
graphie universelle. — Lamoureux in der Biographie nationale. Rivier.
Briefe (Eigenthum an B.). Eigenthümer eines B ist zunächst der Eigenthümer
der Materie (Papier 2c.), auf welches der Brief geschrieben ist (§ 33 J. II. 1),
regelmäßig also der Schreiber des B. — Der B. hat die Bestimmung, einem An-
deren mitgetheilt zu werden; was sind die Folgen der Mittheilung hinsichtlich der
Rechte des Schreibers und des Empfängers an dem B.? Zu unterscheiden: Recht
an dem B. als körperlicher Sache; Recht an dem B. als Urkunde; R. an dem B.
als Geistesprodukt. — I. Der B. als körperliche Sache geht in das Eigenthum
des Adressaten erst dadurch über, daß er ihm oder einem von ihm zur Empfang-
nahme Bevollmächtigten ausgefolgt wird (1. 65 pr. D. 41. 1). Hieran wird auch
dadurch nichts geändert, daß der B. der Post zur Beförderung übergeben wird:
der Absender kann bis zur Ablieferung an den Adressaten die Rückgabe des B. von
der Post verlangen, muß aber natürlich (zwar nicht sein Eigenthum an dem B. in
dem Eingangs bemerkten Sinn, wohl aber) die Thatsache beweisen, daß er der Ab-
sender ist, — ein bei einem nicht eingeschriebenen B. kaum zu führender Beweis. —
II. Recht an dem B. als Urkunde; der Empfänger kann sich selbstverständlich des
ihm gehörigen B. als Beweismittels gegen den Schreiber bedienen; der letztere hat
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