Full text: Rechtslexikon. Dritter Band. Erste Hälfte. Pachmann - Stöckhardt. (2.3.1)

Pözl — Präbende. 115 
Traités sur différentes matieères de droit civil, Par. 1773; besonders Traité des obligations, 
Par. 1761; par Bernardi 1805; spanisch Barcelona 1879. — Traité de la procédure civile 
et criminelle, Par. 1778. — Traité du droit de domaine de propriété, Par., Orl. 1772— 
1776. — Traité de la communauté, Par. 1819. — Oeuvres completes par Siffrein, Par. 
1820—22; par Dupin ainé, 1825; par Rogron et Firbach 1825; par Bugnet 1845— 
1848. — Oeuvres annotées et mises en conciliation avec le code par Bugnet, 1861, 62. — 
Die meisten Traités übersetzt von Foramiti, Venez. 1833—35. 
Lit.: Zeitschr. für Rechtsgesch., VIII. 280, 281. — Moreau de Montalin, Analyse 
des Pand. de P., 1827; ital. Venez. 1833. — Hartmann, Das Deutsche Wechselrecht, 
Berl. 1869, S. 75, Note 19, S. 94. — Dupin, Diss. sur la vie et les oeuvres de P., 
Paris 1825. — Frémont, Vie de P., Orléans, Tours 1859. — Rodiere, Les grands 
jurisconsultes 1874, p. 374—378. — Encyklopädie S. 242. Teichmann. 
Pözl, Joseph von, 8 5. XlI. 1814 zu Pechtnersreuth, stud. in München, 
wo er 26. XI. 1842 promovirte, 1843 Dozent in Würzburg, 1847 ordentl. Prof. in 
München, 1863 zweiter und 1865 erster Präsident der Kammer der Abgeordneten, 
1872 Reichsrath, ## 9. I. 1881. 
Schriften: Ist der Patron als solcher baupflichtig? 1842. — D. privil. fisci Bavar., 
1843. — Bayer. Staats-Verfassungsrecht, Würzb. 1847. — Lehrbuch des Bayerischen Ver- 
fassungsrechtes, 1851, (5) 1877. — Sammlung der Bayerischen Verfassungs-Gesetze, 
1852—77. — Lehrbuch des Bayerischen Verwaltungsrechtes, München 1856, (3) 1871 und 
1874. — Die Bayerischen Wassergesetze von 1852 und Ablösungsgesetz von 1848 (in der von 
ihm redigirten Komment.-Samml.), ersteres in 2. Aufl. 1881, auch andere Gesetze. — Die 
Kompetenzfrage im Bentinck'schen Successionsstreite, 1853. — Die Gesetzgebung des König- 
reiches Bayern seit Maximilian II. (seit 1867). — Als Kammermitglied: Bericht über die 
Kurhessische Verfassungsfrage und Bericht über die Gew.O. (Verhandl. Bd. IV., VI.). — Be- 
gründer und Redakteur der Krit. Ueberschau, 1853—1858, dann der Krit. V.J. Schrift seit 
1859. — Zahlreiche Aufsätze in Bluntschli's Staats Wört. B. und in vielen Zeitschr. 
(Reyscher, Schneider, Schletter, Blätter für Rechtsanw. und Blätter für adm. Praxis). 
Lit.: Prantl, Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität, 1872, I. 726, 727; II. 
556. — Brinz's Grabrede in der Augsb. Allg. Ztg. 1881 S. 229, 230. — Eisenhart in 
Hartmanns's Zeitschrift für öffentliches Recht VI. 571. Teichmann. 
  
Präbende (praebenda) ist nach dem neueren Sprachgebrauch das mit einem 
kirchlichen Amt verbundene Recht auf den Genuß der Einkünfte desselben, bedeutet 
also soviel wie beneficium. Ursprünglich verstand man darunter die praebenda 
quotidiana in refectorio ad majorem mensam, d. h. den den Mönchen und 
Klerikern am gemeinschaftlichen Tisch gewährten Lebensunterhalt. Hieraus erklärt 
es sich auch, daß als das gemeinschaftliche Leben der Kanoniker in den Dom= und 
anderen Stiftern aufhörte, und in Folge dessen den einzelnen Mitgliedern feste Ein- 
nahmen zugewiesen wurden, man diese letzteren P. nannte und daß heute noch vor- 
zugsweise die Gesammtheit der mit einer Stiftsstelle verbundenen Vermögensrechte P. 
heißt. Zu diesen Stifts-P. gehörten in früherer Zeit für die Regel bestimmte fixirte 
Einnahmen, Früchte, Zehnten, Nutzungen gewisser Grundstücke, endlich auch gewöhnlich 
eine Wohnung (curia), nicht aber zu dem P.einkommen im eigentlichen Sinne die 
sog. distributiones quotidianae, d. h. die besonderen für die Residenz haltenden und 
am Chordienst theilnehmenden Stiftsmitglieder bestimmten Einkünfte. Seit der Her- 
stellung der Deutschen Bisthümer und Kapitel nach der Säkularisation des Jahres 
1803 bestehen die P. meistens in festen, von den einzelnen Staaten ausgesetzten 
Gelddotationen. — In der evangelischen Kirche versteht man unter P. die Einkünfte 
der Kanoniker an den hin und wieder, wie z. B. in Preußen und dem Königreich 
Sachsen vorkommenden Stiftern, während das Wort in der allgemeinen Bedeutung, 
welche ihm für das katholische Kirchenrecht zukommt (s. den Anfang dieses Art.), 
nicht gebraucht wird. 
Ouellen u. Lit.: Tit. X. de praebendis, III. 5; de concess. praeb., III. 8; tit. VI. 
de praeb., III. 4; de conc. praeb., III. 7. — Ant. Schmidt, De varietate praebendarum 
in ecclesiis Germanicis diss., Heidelb. 1773, und in dessen Thesaurus jur. ecclesiast., tom. 
III. — Jacobson in Herzog's Real-Encyklopädie für protest. Theologie XII. 81 ff. 
P. Hinschius. 
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