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frau schwer sein, Dauerwaren auf Vorrat herzustellen,
weil es an Erfahrung und vor allem an geeignetem
Raum zur Aufbewahrung fehlt. Anders in mittleren
und kleineren Städten und auf dem Lande. Geeigneter
Raum ist hier meist vorhanden. Die Hausfrau, die
vom Wurstmachen, Pökeln und Schmalzkonservieren
noch nichts versteht, kann sich Rat beim Schlächter
oder bei unterrichteten Nachbarn holen. Das Päkel-
faß im Hause muß ein Stolz der Hausfrau in Kriegs-
zeit sein. Und die Mühe wird sich belohnen, wenn das
Fleisch knapp wird.
Deun in späteren Monatken wird das Fleisch knapp
werden, weil wir weniger Schlachtvieh haben. Des-
halb müssen wir uns mit dem Gedanken vertraut
machen, unseren Fleischverbrauch ganz wesentlich ein-
zuschränken. Jetzt essen viele Deutsche zwei= auch drei-
mal am Tage Fleisch: als Wurst aufs Frühstücksbrot,
zum Mittag und abends als Aufschnitt. Das ist im
Frieden Luxus, im Kriege Verschwendung. Mehr als
einmal am Tage braucht kein Mensch Fleisch zu essen,
sei es warm, sei es als kalte Fleischbeilage zu Gemüse
und Kartoffeln. Daran müssen wir uns gewöhnen.
Und geht diese Kriegsgewohnheit auf spätere friedliche
Jeiten über, so wird es gesundheitlich keines Menschen
Schaden sein, und es wird viel Geld im Haushalt ge-
spart werden. Unsere Vorfahren, die den Befrei-
ungskrieg vor hundert Jahren, die die deutschen Eini-
gungskriege siegreich geschlagen haben, aßen die Hälfte
und noch weniger Fleisch als wir.
d) Milch, Butter, Käse.
Die Zusammenstellung der für unseren Bedarf nok-
wendigen Nahrungsmittel hat gezeigk, ein wie hoher