Full text: Die Ernährung im Kriege.

Magermilch ging an die Schweine. Wir müssen uns 
aber den in der Milch enthaltenden Schatz von Nähr- 
werten im Kriege in viel reicherem Maße für die mensch- 
liche Ernährung sichern, als es im Frieden geschah. 
Hierbei kann die Schweineabschlachtung nicht in dem 
gleichen Maße helfen wie bei der Lösung der Kartoffel- 
frage. Denn die nach der Buttergewinnung verblei- 
bende Magermilch wird weiterhin ungern genossen 
werden. Auch die aus Magermilch hergestellten Käse 
(Quark), die gewiß hohen Nährwert haben, sind nicht 
jedermanns Geschmack. 
Das durchgreifendste Mittel, die Milch möglichst 
ausgiebig für die Volksernährung im Kriege zu nutzen, 
ist die Einschränkung der Butterer zeugung. Durch 
JZwang kann das nicht geschehen. Nur dadurch, daß 
weniger Butter als bisher gekauft und verbraucht wird, 
und daß durch geringere Nachfrage nach Butter, durch 
größere Nachfrage nach Vollmilch und Fettkäse (Schwei- 
zer, Holländer, Tilsiter usw.) der Produzent veranlaßt 
wird, wenig Butter herzustellen, mehr Vollmilch als 
bisher zum Verkauf zu bringen und viel Käse zu fabri- 
zieren. Die Nachfrage kann das Angebot regeln. 
Es ist bekannt, daß andere Völker, z. B. die Italiener, 
die wenig Fleisch essen, einen sehr großen Käseverbrauch 
haben. Oas beweist, daß der Käse gerade das Fleisch 
ersetzen kann und zeigt uns einen Weg für unsere 
Ernährung im Kriege. 
e) Gemüse. 
Schon während der letzten Friedensjahre war von 
Arzten und Gelehrten die Forderung erhoben und von 
Privatpersonen und Vereinen unterstützt worden: es 
solle der Oeutsche den starken Fleischverbrauch
	        
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