Full text: Die deutsche und die brandenburgisch-preußische Geschichte. Zweiter Teil: Preußisch-deutsche Geschichte bis zum Tode Friedrichs des Großen. (2)

Die Hohenzollern. 19 
mühungen Friedrichs um die Wahl Sigismunds zum Deutschen 
König und dann auch durch die ausgezeichneten Dienste, die er so- 
wohl dem Deutschen Reiche, als auch dem Könige selbst in Ungarn 
geleistet hatte. Von jetzt an ging aber den vielgeprüften Marken 
erst die belebende und beglückende Sonne wahrhaft väterlicher Für- 
sorge auf, und wie die Hohenzollern anfangs zum Segen Branden- 
burgs herrschten, so später zum Wohle des von ihnen selbst ge- 
schaffenen Preußischen Staates und weiterhin des wieder auf- 
gerichteten Deutschen Reiches. 
  
V. Die Derrschaft der Dohenzollern 1#5 bis jetzt. 
1. Vorgeschichte der Hohenzollern. 
Die Zollern in Schwaben. Die große Bedeutung, die das Ge- 
schlecht der Zollern oder Hohenzollern in der Weltgeschichte 
erlangte, macht es notwendig, ihre Geschicke von den Anfängen her 
kennen zu lernen. Die Stammburg der Zollern liegt auf einem 
steilen Fels der Schwäbischen oder Rauhen Alb in der Nähe der 
Stadt Hechingen und ist durch König Friedrich Wilhelm IV. 
würdig erneuert worden. Die ersten geschichtlich bekannten Grafen 
sind Burchard und Wezel zur Zeit Kaiser Heinrichs IV. 
(1056—1106); aber erst vom Ende des elften Jahrhunderts an 
kann ein sicherer Stammbaum der Zollern hergestellt werden. Von 
den verschiedenen Linien, in die sich die Familie verzweigte, 
wurde diejenige am bedeutendsten, welche von dem Grafen Fried- 
rich I. abstammte; denn aus dieser Linie ging Friedrich III. her- 
vor, der sich mit der Erbtochter des Burggrafen von Nürn- 
berg vermählte und dadurch nicht bloß ansehnliche Güter in 
Franken und Österreich erbte, sondern auch die Burggrafschaft von 
Nürnberg#) erhielt. Er nannte sich seitdem Friedrich I. Seine 
beiden Söhne teilten 1227 die Erbschaft in der Art, daß Konrad 
das Burggrafentum und die fränkisch-österreichischen Güter, Fried- 
rich II. dagegen die Grafschaft Zollern in Schwaben erhielt; von 
1) Die heute noch erhaltene Burg war eine kaiserliche Pfalz. Das 
Schloß der Burggrafen lag aber dicht neben dieser, wurde 1427 an die 
Stadt Nürnberg verkauft und von den Bürgern gänzlich niedergerissen. 
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