Full text: Sächsische Geschichte.

Auflösung u. Wiederherstellung der Wettinischen Macht. 43 
fluß. Friedrich II. der Ernsthafte (1324—49) lehnte 
sich eng an Kaiser Ludwig an, der ihm seine Tochter Mecht- 
hild vermählte und ihm dabei die Vogtei über die Reichs- 
städte Mühlhausen und Nordhausen überließ (1329), und 
indem er nach dem entscheidenden Siege bei Mühldorf 1322 
seinem Sohne Ludwig 1323 die erledigte Mark Branden- 
burg übertrug, der unmittelbare Nachbar der Wettiner wurde. 
Seinem engen Verhältnis zu dem Wittelsbacher verdankte 
Friedrich zunächst die Lehnshoheit über eine Reihe bisher 
reichsunmittelbarer Herrschaften im Bereiche der Mark Meißen 
(Burggrasschaft Altenburg, Leisnig, Schellenberg) 1329, und 
die Möglichkeit, den durch seine scharfe Landfriedensordnung 
von 1338 erbitterten thüringischen Adel in der „Grafen- 
fehde“" 1343—45 niederzuwerfen, wobei er die Lehnshoheit 
über die Grafschaft Orlamünde erwarb. Auch jenseits des 
Thüringer Waldes faßte er Fuß durch die Vermählung seines 
ältesten Sohnes Friedrichs des Strengen mit Katharina, der 
Erbtochter des Grafen Heinrich XII. von Henneberg 1343, 
die diesem 1353 die Pflege Koburg zubrachte. Andererseits 
kaufte er 1347 Landsberg von Brandenburg zurück. 
Die Entsetzung Ludwigs des Bayern und die Wahl 
Karls IV. von Böhmen 1346 verschob die Voraussetzungen 
dieser Politik. Statt die ihm nach Ludwigs Tode 1347 
von der schwachen wittelsbachischen Partei angebotene Krone 
anzunehmen, verständigte sich Friedrich im September 1348 
mit Karl IV. in Bautzen, denn die Macht der böhmischen 
Luxemburger umspannte die Wettinischen Länder nicht nur 
im Süden, sondern auch im Osten. Neben der Lehnshoheit 
über Schlesien 1319 hatten sie nämlich 1329 das Land 
Budissin, 1346 auch das Land Görlitz für Böhmen er- 
worben; zugleich strebten sie nach dem Besitze der auch 
von den Wettinern beanspruchten Lausitz und Branden- 
burgs. 
1324 
bis 
1349 
1323 
1329 
1343 
bis 
1345 
1368 
1317
	        
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